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Handball Lemke erwartet „heißen Tanz“

Zum letzten Mal tritt Finn Lemke mit dem SC Magdeburg bei seinem künftigen Verein MT Melsungen an.

Von Daniel Hübner 08.03.2017, 00:01

Magdeburg l Die Möglichkeiten seiner Bewegung reichen bereits über den Standardtanz hinaus, bestätigte Finn Lemke. Er kann sich schon wieder gut verrenken – auch dank eines speziellen Verbandes, der seinen linken Fuß stützt. „Ich bin jetzt zufrieden. Wenn ich in Melsungen eingesetzt werde, dann bin ich bereit. Und dann gibt es keine Ausreden", erklärte der 2,10-Meter-Hüne vom SCM in Anbetracht des positiven Heilungsverlaufs der Sehnenreizung im Spunggelenk.

Es wird am Mittwoch also zum letzten Mal diese Konstellation geben, in der Lemke in Grün-Rot in der Rothenbach-Halle (20.15 Uhr) auflaufen wird. Ab Sommer ist diese Halle in Kassel bekanntlich seine sportliche Heimat, in der er nicht nur in der Abwehr, sondern auch im Angriff agieren will. Ein komisches Gefühl hat er deshalb nicht. „Ich bin im Kopf noch nicht bereit, mich mit den künftigen Dingen zu befassen. Ich schaue nur von Spiel zu Spiel. Und ich möchte mit dem SCM die Saisonziele erreichen.“ Das ist der fünfte Platz in der Bundesliga, das ist das Final Four im EHF-Cup.

Er denkt wirklich nicht an Melsungen, er wusste nicht einmal, dass Melsungen sein EHF-Cup-Spiel am vergangenen Sonnabend mit 22:23 bei Helvetia Anaitasuna verloren hat. Er weiß derzeit auch nur, dass er sein Studium zur Sozialen Arbeit fortsetzen will. Für die Detailplanungen aber „bleibt mir keine Zeit“, sagte der 24-Jährige. „Darum kümmere ich mich ab Sommer.“

Das ist auch alles gut so, denn Finn Lemke ist einer der Garanten für die Serie von zehn Spielen ohne Niederlage, die der SCM inzwischen zählt. „Ich glaube einfach, dass wir einen physisch sehr guten Zustand haben“, erklärte Lemke das Erfolgsgeheimnis. „Gerade für die Spieler, die erst nach der WM reingekommen sind, haben Bennet Wiegert und Athletiktrainer Dennis Kirchhoff eine sehr gute Aufbauphase hinbekommen.“ Auch Lemke war bei der WM, allerdings ereilte ihn und die deutsche Auswahl bereits im Achtelfinale das Aus gegen Katar (20:21).

Wie er damit umgegangen ist? „Irgendwann muss man Handball akzeptieren, ich habe so viele Spiele mit dem Nationteam und mit dem SCM mit nur einem Tor gewonnen. Irgendwann trifft es dich eben selbst.“ Den SCM traf es in jüngster Vergangenheit nie: Auch nicht im Hinspiel gegen Melsungen, als Lemkes Mittelblock-Kollege Zeljko Musa das Tor zum 27:26-Sieg markierte.

Nicht erst seit diesem Tag weiß Lemke, „dass Melsungen ein unangenehmer Gegner ist“. Trainer Wiegert ging ins Detail: „Sie spielen mit zwei Kreisläufern, lösen dann die Position auf Rückraum Mitte auf. Damit hatten wir im Hinspiel Probleme. Diesmal müssen wir es konsequent lösen und 60 Minuten unsere Leistung abrufen, 50 Minuten werden nicht reichen. Das wird wieder ein schweres Spiel“, ist sich der 35-Jährige sicher. Und genauso sicher ist sich auch Lemke: „Wir müssen unser Leistungsniveau oben halten, denn in Melsungen wird es ein heißer Tanz.“