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Handball, Schiedsrichter-Bestechungsaffäre Lemme/ Ullrich von der EHF fünf Jahre gesperrt

Von Janette Beck 31.07.2009, 05:01

Magdeburg. Sie haben Post ... Die E-Mail mit dem Absender Europäische Handball-Föderation ( EHF ), die gestern um 13 Uhr in den elektronischen Briefkästen der Magdeburger Schiedsrichter Frank Lemme und Bernd Ullrich landete, verhieß nichts Gutes. Die Nachricht beinhaltete letztendlich aber das, womit die suspendierten Refeeres gerechnet hatten : Fünf Jahre Sperre – das bedeutet für die beiden 47-J ährigen das Karriereende auf internationalem Parkett.

" Ich war nicht wirklich überrascht, denn nachdem die EHF im Rahmen ihrer Ermittlungen in der Schiedsrichter-Bestechungsaffäre kürzlich den ukrainischen Referee Wakula für vier Jahre gesperrt hat, waren wir darauf gefasst, dass uns Ähnliches erwarten wird ", sagte Ullrich der Volksstimme, auch wenn ihn die Härte des Urteils etwas verwundert hat. " Dass die Sperre dann doch so hoch ist, hatte ich nicht erwartet. Aber damit will die EHF ein Zeichen setzen, dem wir letztendlich zum Opfer gefallen ", so der Schiri, der froh ist, dass die Zeit der Ungewissheit vorbei ist. " So heftig, wie das Ganze für uns jetzt ist, endlich gibt es Klarheit. Die vier Monate des Wartens waren doch sehr nervig. "

Mit der Fünfjahressperre ahndete die Untersuchungskommission der EHF gestern off ziell das Fehlverhalten der Magdeburger, die weder einen Fund von 50 000 Dollar im Gepäck nach dem Europacup-Finale 2006 zwischen Medwedi Tschechow und BM Valladolid, noch einen vorangegangenen Manipulationsversuch gemeldet hatten. Das Gremnium bestrafte zudem Medwedi Tschechow wegen der Verletzung der Aufsichtspficht gegenüber den Schiedsrichtern. Die Russen müssen 25 000 Euro Strafe zahlen.

Für Ullrich ist die Begründung des Urteils, sie hätten den Ruf der EHF geschädigt, durchaus nachvollziehbar : " Wir stehen ja auch zu dem Fehler, dass wir der EHF den Bestechungsversuch der Russen verschwiegen haben. Ob man dies tatsächlich mit einer so harten Strafe ahnden muss, sei mal dahingestellt. Für uns ist aber gerade der letzte Satz wichtig : Denn da heißt es, dass wir das Spiel tadellos gepfffen haben und es keinerlei Hinweise auf Manipulatioin gab. Das heißt, wir haben nicht gemogelt und müssen uns deshalb auch keiner Schuld bewusst sein ", so Ullrich, der wie Lemme stets beteuert hatte, das Geld nicht genommen oder jemals Spiele manipuliert zu haben.

Wie es nun auf nationaler Ebene weitergeht, ist offen. Ullrich : " Da müssen wir uns jetzt mit den entsprechenden Verantwortlichen der HBL und des Verbandes zusammensetzen. Ich weiß nicht, ob man uns trotz allem noch haben will. "

HBL-Präsident Reiner Witte reagierte gestern entsetzt auf das harte Urteil. " Das überrascht mich. Wenn man das mit Doping vergleicht, wo Zweijahressperren ausgesprochen werden, dann halte ich das doch für ziemlich überzogen. "