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Handball Damgaard: "Gegen Berlin wird es schwerer"

Der SC Magdeburg hat keine Zeit, den verlorenen Punkten in Kiel nachzutrauern: Bereits am Donnerstag empfängt das Team die Füchse Berlin.

Von Daniel Hübner 05.09.2017, 01:01

Kiel l Wenn Blicke tatsächlich töten können, haben am Sonntag besonders Herzschwache gut daran getan, jenen Blick von Jannick Green großräumig zu umgehen. Als der Keeper des SC Magdeburg aus der großen Halle durch die große Mixedzone der Sparkassen-Arena in Richtung Kabine stapfte, was allein in seinen braunen Augen der Frust, die Wut, die Enttäuschung zu erahnen. Andere schauten einfach nur traurig. Wie Michael Damgaard. Der Däne gab nach dem Resümee zur 32:34 (20:17)-Niederlage beim THW sogleich einen Ausblick auf die nächste Aufgabe: „Hier konnten wir befreit aufspielen. Jetzt haben wir zu Hause ein Spiel gegen die Füchse Berlin, das wir gewinnen müssen. Das wird schwerer für uns als in Kiel.“ Anwurf ist am Donnerstag um 19 Uhr.

Mit den Füchsen kämpfen die Magdeburger um einen Platz im EHF-Cup. Der THW Kiel dagegen kämpft um seinen Stammplatz in der Champions League. Nicht erst in den letzten 20 Minuten am Sonntag, als die Schützlinge von Alfred Gislason einen Sechs-Tore-Rückstand (19:25/37.) zu einem Zwei-Tore-Erfolg drehten, haben sie sich dafür legitimiert. „Kiel ist eine Qualitätsmannschaft, da kann man sich nicht auf den einen oder anderen Spieler konzentrieren, da können alle Druck machen“, erklärte der 27-jährige Damgaard, der auf sechs Treffer aus zwölf Versuchen gekommen war. Diese Qualität des THW fehlt den Magdeburgern derzeit. Sie können nicht fröhlich durchwechseln und dabei das hohe Niveau halten. Dazu haben noch nicht alle Automatismen quer durch den Kader gegriffen.

So gesehen, ist das Normale eingetreten am Sonntag. Trainer Bennet Wiegert sagte: „Ich will mir das Spiel nicht schönreden, aber versuche, das Positive mitzunehmen.“ Dazu reicht ein Spielfilm über die ersten 40 Minuten. Als der SCM also zeigte, wie stark er mit Tempo agieren kann, über die erste und die zweite Welle, über die schnelle Mitte. Als Damgaard jeden Schlagwurf gegen Keeper Niklas Landin versenkte. Zudem: „Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die bei angezeigtem passiven Spiel so geduldig ihren Angriff zu Ende gespielt hat“, lobte THW-Geschäftsführer Thorsten Storm die Grün-Roten. Neun Gegenstoßtore hat Wiegert in seiner Statistik erfasst, aber auch 20 Fehlwürfe und acht technische Fehler, die sich nach der Pause summierten.

Denn sowohl die Geduld als auch das Tempo gingen nach 40 Minuten verloren, Magdeburg verfiel unter dem Druck der Gastgeber und des Gros der 10 285 Zuschauer in Hektik. So öffneten sich Lücken in der Abwehr, so fehlte die Präzision im Abschluss. So hielt sich THW-Keeper Andreas Wolff berühmt. Und so fehlten letztlich 20 Minuten zur absoluten Spitze – als Mannschaft und in der Tabelle.

Trainer Wiegert blickte deshalb auf das Füchse-Spiel voraus: „Ich hoffe, dass wir am Donnerstag den Bock umstoßen und unsere Leistung über 60 Minuten abrufen können.“ Er hofft zudem auf den Einsatz von Zeljko Musa (Nackenprobleme), Marko Bezjak (Rückenprellung), Nemanja Zelenovic (Hüftprellung mit Einblutung) und Pjotr Chrapkowski (Sprunggelenk), die allesamt angeschlagen aus Kiel abgereist waren. „Sie werden aber alle gegen Berlin spielen wollen, weil sie wissen, wie wichtig es für uns ist.“

Weitere Informationen zum SCM gibt es hier.