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Handball Damgaard mit neuer Frisur und alter Stärke

Warum Rückraumspieler Michael Damgaard beim SC Magdeburg in der Bundesliga eine wichtige Rolle zukommt.

Von René Miller 08.02.2019, 00:01

Magdeburg l Die Haare zu einem Zopf gebunden, die Augen funkelnd voller Tatendrang – Michael Damgaard kann es kaum erwarten, dass es in der Bundesliga weitergeht. „Ich habe die Pause gut genutzt, um mich fit zu machen. Es kann losgehen“, sagt der 28-Jährige vor dem Spiel am Sonntag gegen Melsungen. Nach dem Motto „Neue Frisur, alte Stärke“ will der Däne wieder durchstarten.

Als sich die Bundesliga Ende Dezember in die WM-Pause verabschiedete, war er ja noch einmal Magdeburgs großer Held. Mit einem krachenden Wurf hatte er am Tag nach dem Weihnachtsfest in letzter Sekunde für das 25:24 in Leipzig gesorgt. Damgaard: „Ich glaube, meine Quote bei Würfen in der letzten Sekunde liegt bei hundert Prozent. Und entscheidende Tore zu werfen, ist immer schön. Auch, weil wir dadurch als Mannschaft mit einem Erfolgserlebnis in die Pause gehen konnten. Aber jetzt geht es neu los. Und Melsungen wird uns da gleich alles abverlangen.“

Zwischen Leipzig und Melsungen lag auch noch die WM. Und obwohl seine Dänen den Titel holten, wird Damgaards Gesicht bei diesem Thema zu einer Mischung aus Enttäuschung und Ehrgeiz. „Ich war nicht dabei“, sagt er. „Und deshalb muss ich mich fragen: Warum hat es nicht für den Kader gereicht? Was kann ich verbessern? Darüber habe ich in der Pause viel nachgedacht und entsprechend an mir gearbeitet.“

Neben den normalen Trainingseinheiten hat der Rückraumspieler auch zusätzliche Fitnesseinheiten absolviert. „Neben Kraft und Ausdauer ist auch der mentale Bereich wichtig. Da habe ich mich von einem Experten beraten lassen“, erzählt er.

Damgaard will agieren statt zu lamentieren. Dass er Handball spielen kann, muss er keinem mehr beweisen. Vor drei Jahren holte er mit den Dänen Olympiagold und war beim SCM in den letzten Jahren immer einer der entscheidenden Spieler. „Deshalb habe ich natürlich den Anspruch, mehr zu spielen.“

Bisher warf er 51 Tore und hatte dabei eine Wurfquote von 48,57 Prozent. Ein Spieler seiner Klasse gibt sich damit natürlich nicht zufrieden. Was er in den Vorbereitungsspielen auch zeigte. Mit 35 Toren war er da bester Werfer und prägte das Spiel. Trainer Bennet Wiegert lobt: „Mika ist gut drauf. Es würde mich wundern, wenn er am Sonntag nicht gut spielt. Und einen starken Michael Damgaard brauchen wir auch. Es ist wichtig, auf jeder Position variabel zu sein und dabei eine hohe Qualität zu haben.“

Wird Michael Dam-gaard gerne hören. Denn im Herbst waren seine Einsatzzeiten begrenzt. Und weil ihm dabei auch der eine oder andere Wurf misslang oder er das eine oder andere nicht wie vom Trainer vorgegeben umsetzte, musste er sich von Wiegert viel anhören. Doch die Formkrise war in erster Linie Damgaards Verletzung geschuldet. Wegen Knieproblemen konnte er im letzten Sommer die komplette Saisonvorbereitung nicht mitmachen und kam nur ganz schwer in Gang. Damgaard: „Jetzt bin ich beschwerdefrei. Das ist ein ganz anderes Gefühl im Spiel und auch im Training. Einfach schön, richtig fit zu sein.“

Und warum eigentlich der Zopf, der bisher noch eher wie ein haariger Knödel im Hipster-Stil aussieht? Damgaard erklärt es so: „Ich probiere immer mal gerne was Neues aus. Und jetzt will ich mir die Haare ein bisschen länger wachsen lassen.“