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Handball Das macht den Harzern keiner nach

Das Klaus-Miesner-Gedenkturnier ist seit 27 Jahren hochkarätig besetzt - auch Dank der "Freundschaftsdienste" von Lothar Schacke.

Von Janette Beck 23.08.2016, 01:01

Magdeburg/Ilsenburg l Nach dem Turnier ist vor dem Turnier: Das ist nicht nur so einfach dahingesagt, sondern trifft in Bezug auf das traditionelle Klaus-Miesner-Gedenkturnier, das am vergangenen Wochenende sage und schreibe seine 27. Auflage feierte, den Nagel auf den Kopf, wie „Matchmaker“ Lothar Schacke und Michael Löwe, Vorsitzender des ausrichtenden Handballvereins Ilsenburg, der Volksstimme unisono bestätigten.

„Im Prinzip fangen wir wirklich mit Abpfiff des Finals mit den Vorbereitungen auf das nächste Turnier an. Bis Dezember muss das Grundgerüst stehen“, denn der frühe Vogel fange den Wurm – auch und gerade bei solchen Vorbereitungsturnieren im Handball, betont Schacke.

Und der 73-jährige Team-Manager muss es wissen, schließlich nutzt er seit nunmehr 20 Jahren (!) seine hervorragenden Kontakte im In- und Ausland, um die Top-Teams zum stets hochkarätig besetzten Handball-Turnier in den Harz zu locken. Was der grauen Handball-Eminenz („Ich mache seit Jahren nur Handschlag-Verträge und bin nie enttäuscht worden. Und das Miesner-Turnier ist mir aus alter Verbundenheit stets eine Herzensangelegenheit.“) auch in diesem Jahr mit vier Erstligisten aus der „stärksten Liga der Welt“ (Gummersbach, Leipzig, Turniersieger Melsungen und der heimische SC Magdeburg) sowie den zwei Top-Teams aus Schweden (Ystad IF) und Slowenien (Gorenje Velenje) wieder erfolgreich gelungen ist.

Nicht nur sämtliche Mannschaften waren voll des Lobes über das „super ausgerichtete und stark besetzte Turnier, das keine Wünsche offen ließ“ (O-Ton VfL-Coach Emir Kurtagic). Auch die Handball-Fans aus dem Harz wussten die Umtriebigkeit der Organisatoren mit gut besetzten Rängen in der Harzlandhalle zu honorieren.

Und erst recht weiß Löwe Schackes „Freundschaftsdienst“ zu schätzen: „Lothar ist einfach unbezahlbar.“ Doch nicht nur er, schob der Vereinschef nach. „Nur mit Lothars Hilfe, und nur dank der Unterstützung vieler Vereinsmitglieder, treuer Sponsoren und ehrenamtlicher Helfer haben wir auch die neue Herausforderung schultern können“, erklärt Löwe mit Blick auf das auf Wunsch des Lokalmatadoren SC Magdeburg von zwei auf drei Tage ausgedehnte Turnier. Nicht zuletzt stellte nämlich der neue Modus auch eine harte Belastungsprobe für den schmal bemessenen Turnier-Etat dar, der im mittleren fünfstelligen Bereich liegen dürfte. Davon geht das meiste für die Antrittsgelder, Kost und Logie der Teams und die Prämien für die drei Erstplatzierten und die geehrten Spieler drauf.

„Und 27 Turniere mit solch einer Top-Besetzung ohne Miese und ohne Unterbrechung auf die Beine zu stellen, macht uns in Deutschland so schnell keiner nach“, ist Schacke stolz auf sein längst erwachsen gewordenes „Kind“. Und es ist für ihn, Löwe & Co. quasi Ehrensache, die Fäden für die 28. Ausgabe des Traditions-Turniers zu knüpfen, zumal der Ilsenburger Handballverein im kommenden Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, das gilt auch für SCM-Trainer Bennet Wiegert und sein Team. Nur knapp 50 Stunden nach dem Abpfiff in Ilsenburg fällt am heutigen Dienstag in Naumburg der Anpfiff für das Freundschaftsspiel gegen die Füchse Berlin (19  Uhr). Das traditionelle Handballfest im Euroville ist gleichzeitig die Endstation für die diesjährige Sachsen-Anhalt-Tour des Handball-Pokalsiegers. Bereits ab 13  Uhr misst sich in Naumburg der Nachwuchs beider Vereine.