Handball Der Puls steigt

Der SC Magdeburg trifft im Derby auf die Füchse Berlin. Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert hofft auf eine „Symbiose zwischen Team und Fans“.

Von Daniel Hübner 07.09.2017, 01:01

Magdeburg l Sein Puls hält sich im normalen Bereich. Noch. Das wird am Donnerstagabend anders aussehen, wenn mehr als die bislang registrierten 6200 Zuschauer in der Getec-Arena dem Derby gegen die Füchse Berlin (19 Uhr) die Stimmungskrone aufsetzen. Allerdings ohne Pfiffe wie zuletzt beim 30:26-Erfolg gegen Ludwigshafen, hofft Bennet Wiegert, Trainer des Bundesligisten SC Magdeburg. „Das hat mir schon wehgetan“, gestand er. „Und für die Mannschaft hat es mir leidgetan.“ Zumal es immerhin die 21. Partie in Folge ohne Niederlage in der Liga gewesen war.

Eigentlich war das Publikum am vergangenen Donnerstag gegen die Eulen dreigeteilt: Es gab jene Zuschauer, die lautstark ihren Unmut äußerten, jene, die den SCM ebenso lautstark unterstützten, und jene, die erst schwiegen und zum Ende der Mannschaft applaudierten. „Ich würde mir wünschen, wenn wir wieder eine Symbiose zwischen Team und Fans herstellen können“, so der Coach. Was seine Mannschaft dafür tun muss? „Wir müssen von Beginn an einen bedingungslosen Kampf zeigen.“ Was Wiegert zudem Hoffnung gibt? Die Leistung in Kiel.

Die 32:34-Niederlage, das Ende der Serie, am vergangenen Sonntag hat Wiegert entsprechend seiner positiven Eindrücke aus den ersten 40 Minuten ausgewertet, „als wir dominiert haben, und das auswärts und in all der Hektik“, resümierte der 35-Jährige. „Das war eine deutliche Steigerung gegenüber den beiden Heimsiegen gegen Hüttenberg und Ludwigshafen“, erklärte Wiegert.

Gegen Berlin will der SCM dieses Niveau über 60 Minuten abrufen. Zudem verspricht das Derby immer Spannung, auch Anspannung und besondere Motivation. Paul Drux, der nach seiner Meniskus-Verletzung sein Comeback für die Füchse geben wird, sagte: „Es kribbelt schon. Ich freue mich auf ein richtig geiles Spiel in der hitzigen Atmosphäre.“ Auch SCM-Shooter Michael Dam- gaard bestätigte: „Wir sind alle heiß auf das Spiel.“

Das letzte Derby, das Grün-Rot für sich entschied, datiert vom 3. Dezember 2014, der SCM gewann mit 30:26. In der vergangenen Saison hieß es 29:29 in der Getec-Arena und ein 25:25 in der Max-Schmeling-Halle. Seither haben sich die Berliner auf nur wenigen Positionen verändert: Erik Schmidt (Hannover) ist für den Kreis gekommen, Marko Kopljar (Veszprem) „hat der Abwehr einen zusätzlichen Schub gegeben“, so Wiegert: „Es ist schwer, sich bei den Füchsen auf zwei oder drei Spieler zu konzentrieren.“

Sich konzentrieren und dabei sein wollen alle beim SCM. Auch die angeschlagenen Marko Bezjak (Rücken), Zeljko Musa (Nacken), Pjotr Chrapkowski (Sprunkgelenk) und Nemanja Zelenovic (Hüfte) sowie Matthias Musche, der mit einem dicken linken Fuß aus Kiel zurückgekehrt war. Musa, der 31-jährige Abwehrchef, sagte: „Das wird ein schwieriges Spiel. Die Füchse haben eine starke Mannschaft.“ Und „Wir brauchen eine volle Halle.“ Mit hohem Puls.

 

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