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Handball Der SCM-Kader ist im Umbruch

Sieben Spiele hat der SC Magdeburg in der laufenden Saison bestritten, da steht schon der vierte Neuzugang für 2019 fest.

Von Anne Toss 25.09.2018, 01:01

Magdeburg l Wenn Moritz Preuss dieser Tage auf die Bundesliga-Tabelle blickt, kommt er wahrscheinlich immer noch ins Grübeln. Nach dem Motto: Was wäre gewesen, wenn ... „Ich habe jetzt seit vier Jahren Abstiegskampf“, sagt Preuss, „das heißt, pro Saison sechs, sieben Erfolgserlebnisse. Magdeburg hat die schon nach fünf Wochen.“

Preuss ist Kreisläufer beim VfL Gummersbach – und einer von inzwischen vier feststehenden Neuzugängen des SC Magdeburg für 2019. Er hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er eigentlich schon in diesem Sommer an die Elbe wechseln wollte. Allerdings: „Das ist gerade in weiter Ferne. Ich denke schon daran, weiß ja, dass ich nächstes Jahr dort spiele. Aber für mich persönlich geht es jetzt darum, meine Schwächen aufzuarbeiten, dass ich dann nächstes Jahr beim SCM von vorne angreifen kann.“

Priorität hat also erst einmal der Klassenerhalt des VfL. „Und dann freue ich mich auf die Halle und die Fans in Magdeburg. Ich habe schon oft dort gespielt und oft hoch verloren. Ich weiß, was für einen Druck die Fans dort ausüben können“, sagt Preuss und lacht.

Doch geht das so ohne Probleme? Eine ganze Saison Vollgas geben für einen Verein, mit dem Wissen, am Jahresende eh weg zu sein? In dieser Situation sind ja auch Christoph Steinert beim HC Erlangen, Tobias Thulin bei Redbergslinds IK und Tim Hornke beim TBV Lemgo Lippe. Sie alle wechseln 2019 nach Magdeburg.

Dass die Vereine ihre Kaderplanung schon so weit im Voraus betreiben, ist im Handball nicht unüblich, sagt SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt. „Die Verträge werden in der Regel ein bis zwei Jahre vorher geschlossen.“ Ein Grund dafür: Der Verein sei wirtschaftlich nicht in der Lage, „aus der Kalten heraus“ Top-Spieler aus der HBL zu verpflichten. „Wir holen eher Spieler, die erst mal in die Liga wechseln. Christian O‘Sullivan, Albin Lagergren oder auch Jannick Green sind da gute Beispiele“, so Schmedt.

Mit Tim Hornke und Christoph Steinert kehren jetzt sogar zwei Handballer nach Magdeburg zurück, die bereits eine SCM-Vergangenheit haben. Hornke spielte zwischen 2010 und 2014 für den Club, Steinert war hier bis 2009 aktiv. „Erste Priorität hat immer die Qualität der Spieler – da stimmen Trainer Bennet Wiegert und ich überein“, betont Schmedt, „allerdings hat der Punkt, dass beide ehemalige Youngsters-Spieler sind, die Entscheidung natürlich positiv verstärkt.“

Obwohl die neue Saison noch in weiter Ferne liegt, steht bereits jetzt fest, dass es einen Umbruch im Kader geben wird. „Bennet und ich sind beide grundsätzlich Freunde von Kontinuität. Aber es liegt in der Natur der Sache, dass es Bewegung in der Mannschaft gibt. Beispielsweise, weil sich zwei unserer Spieler gegen eine Vertragsverlängerung entschieden haben“, sagt Schmedt.

Inwiefern dies das Mannschaftsgefüge beeinflussen wird, bleibt abzuwarten. Schmedt meint: „Flensburg hat bereits zu dieser Saison einen radikalen Umbruch vollzogen und ist dennoch sehr erfolgreich. Und der Großteil der Stammbesetzung bleibt ja. Es ist also anders als in der Saison 2017/18, als gleich drei aus dem Innenblock den Verein verlassen haben.“

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