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Handball Der typische Auftakt

Erstes Spiel, erster Sieg - und noch Luft nach oben: In einem typischen Auftaktspiel bezwang Bundesligist SC Magdeburg den TV Hüttenberg.

Von Daniel Hübner 28.08.2017, 01:01

Magdeburg l Guten Abend, hieß es zur Begrüßung am Sonntag in der Pressekonferenz. Adalsteinn Eyjolfsson und Bennet Wiegert müssen sich noch daran gewöhnen, nicht mehr zum Abendbrot, sondern zum Kaffeeklatsch das Wort zum Spiel an die Medien zu richten. Wiegert, Coach des SCM, hatte dabei noch einen gewissen Vorlauf: Er ließ zuletzt zweimal zur neuen Anwurfzeit um 12.30 Uhr trainieren, er hatte zudem einen Ernährungsplan ausgearbeitet. Bei Eyjolfsson, Coach des TV Hüttenberg, war das anders: „Um 12.30 Uhr müssen viele meiner Spieler arbeiten“, sagte der 40-jährige Isländer lächelnd. Andererseits: „Ich finde die Zeit gut, so kann man danach die Familie sehen.“

Die Familien der Hüttenberger Spieler werden ihren Schützlingen nach deren Heimkehr auf die Schulter klopfen. Denn beim 33:26 (18:12)-Erfolg des SCM vor 5521 Zuschauern in der Getec-Arena hat sich der Aufsteiger tapfer gewehrt, vor allem in den ersten 20 Minuten der jeweiligen Halbzeiten. Erst als sich die Magdeburger an die offensive 3-2-1-Deckung des Konkurrenten gewöhnt und in der eigenen Defensive gefunden hatten, setzten sie sich ab. Vom 11:10 zum 15:10 (26.) dauerte es vier Minuten. „Als wir überhastet agierten, wurden wir bestraft. Insgesamt haben wir keinen Zugriff auf die erste und zweite Welle sowie schnelle Mitte des SCM bekommen“, resümierte Eyjolfsson. „Das ist die Qualität der Magdeburger.“

Diese und der Abschluss sorgten letztlich dafür, dass der Sieg auch in der zweiten Halbzeit nie in Gefahr geriet, obwohl die Gäste durchaus munter, beweglich und mit Spielwitz dagegenhielten. „Das war ein typisches Auftaktspiel“, sagte Wiegert. „Die Mannschaft wusste nicht, wo sie steht. Mit dem Ergebnis bin ich erstmal zufrieden.“ Immerhin: Damit blieb der SCM saisonübergreifend im 20. Liga-Spiel in Serie ohne Niederlage. Der 35-Jährige weiß auch, „dass wir besser spielen und verteidigen können“. Die 6-0-Abwehr hatte zu viele leichte Tore zugelassen. Dennoch „passt der Mittelblock mit Zeljko Musa und Pjotr Chrapkowski“, betonte Wiegert. Dieser hatte sich in der Vorbereitung als die stabilste Formation erwiesen, auch wenn er Wiegert dort sogar „besser gefallen hat. Aber es sind keine Systemfehler, es sind noch individuelle Fehler, die wir vermindern werden.“ Die Fehler merzte nach dem Wechsel Dario Quenstedt aus: Mit acht Paraden (darunter ein Siebenmeter) hielt der Keeper Hüttenberg auf Abstand.

Und der blieb konstant groß: Über 25:19 (40.) und 30:21 (50.) kamen die Magdeburger zu ihrem ersten Sieg. Robert Weber warf sich mit zwölf Treffern sogleich in Richtung Bundesliga-Spitze, aber auch Nemanja Zelenovic (8) mit einem starken Auftritt – und dank der Pass-qualitäten von Marko Bezjak und Michael Damgaard – sowie Matthias Musche (7) überzeugten im Abschluss. Deshalb sah Wiegert auch keinen Grund, zu rotieren. Zudem: „Wir haben zum Auftakt vier Spiele in zwei Wochen, und auch danach geht es so weiter“, verwies er aufs Programm. „Wir werden die anderen Akteure noch häufig sehen“, ergänzte er lächelnd. So also schon am kommenden Donnerstag, wenn das Heimspiel gegen Eulen Ludwigshafen um 18.30 Uhr angeworfen wird. Dann heißt es tatsächlich wieder: Guten Abend.

SCM: Green/Quenstedt – Musa 1, Chrapkowski 1, Musche 7, Pettersson, de la Pena, Christiansen, Mertens, O’Sullivan 1, Bezjak 1, Weber 12/5, Kala-rash, Zelenovic 8

Hüttenberg: Ritschel/Schomburg – Stefan, Wörner, Lambrecht 2, Wernig 4/2, Zörb 3, Fernandes 1, Johannsson, 5, Sicko 1, Roth, Mappes 2, Hofmann 2, Hahn 3, Lipovina 3

Schiedsrichter: Grobe/Kinzel (Bochum). Zuschauer: 5521. Siebenmeter: SCM 5/6 – Hüttenberg 2/3. Zeitstrafen: SCM 2/Hüttenberg 3

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