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Handball Derby beim SCM elektrisiert die Fans

Am Sonntag empfängt Handball-Bundesligist SC Magdeburg den SC DHfK Leipzig.

Von Daniel Hübner 12.10.2017, 01:01

Magdeburg l Der Stachel der Enttäuschung saß tief bei den Leipzigern in dieser Stunde des Unentschiedens. Gerade gegen den Tabellenletzten hätte sich der SC DHfK im Spiel vor dem Derby noch etwas freiwerfen können für das Selbstvertrauen. Stattdessen reist der Bundesligist nun am Sonntag mit der Gewissheit nach Magdeburg (15 Uhr, Getec-Arena), der erste Punktlieferant für TuS N-Lübbecke gewesen zu sein. 26:26 hieß es also zuletzt in heimischer Halle, das hat frustriert. „Aber Leipzig hat auch sechs Tore in der zweiten Halbzeit aufgeholt“, verwies Zeljko Musa, der SCM-Abwehrchef, auf den Verlauf der Partie nach dem 10:16 zur Pause. Dennoch dürfte von DHfK nichts anderes zu erwarten sein als: eine Trotzreaktion.

„Sechs Tore“ sind die Stichworte für eine schlechte Erinnerung der Grün-Roten: Mit diesem Vorsprung führten sie bereits in Kiel und bei Hannover-Burgdorf. Und jedes Mal quittierten sie dann eine Niederlage. Zuletzt beim Sieg gegen Wetzlar (31:29) betrug der größte Vorsprung nur drei Treffer. „Das Gute war, dass wir diesmal nicht mit sechs geführt haben“, erklärte Michael Damgaard zunächst mit ironischem Unterton und schelmischem Lächeln nach dem Spiel gegen die HSG. „Aber zuletzt wurde nur noch über diese sechs Tore gesprochen, das hat mich sauer gemacht“, ergänzte der 27-Jährige. „Jedes Tor kostet viel Kraft. Und wer glaubt, es wäre einfach, solch eine Führung in Kiel zu halten, der liegt falsch.“

Richtig ist, dass der SCM in den angesprochenen Partien, aber auch gegen Wetzlar sich viele Fehlwürfe geleistet hat. Gegen die HSG waren es 21. „Trotzdem werfen wir 31 Tore. Und ich finde, wir hatten wirklich eine gute Chemie, alle waren bereit. So gewinnen wir jedes Mal zwei Punkte“, betonte Damgaard. Auch der 31-jährige Musa sagte: „31 Tore sind in Ordnung. Wetzlar kam mit der besten Abwehr der Liga nach Magdeburg (im Schnitt 23 Gegentreffer/d. Red.). Wir haben im Angriff keine Probleme, wir machen in jedem Spiel unsere Tore.“ Im Schnitt erzielt der SCM 31,22, Leipzig kommt in dieser Statistik auf 26,55 Treffer.

Auch Bennet Wiegert ist mit seinem Angriff zufrieden: „Wir haben 80 Prozent unserer Angriffe gegen Wetzlar gut gestaltet. Es war beeindruckend, wie wir in der Crunchtime dominiert haben. Das war zuvor in Kiel und Hannover nicht so in dieser Phase.“ Aber: „Mir waren 29 Gegentreffer einfach zu viele“, benannte der Coach den Punkt, in dem sich sein Team weiter verbessern muss. Im Schnitt kassiert der SCM 27,55 Tore. Leipzig musste bislang pro Spiel 26,33 Treffer hinnehmen.

Dieses Derby elektrisiert die Fans nun schon Tage vor dem Anwurf. Geschäftsstellenleiter Steffen Stiebler bestätigte am Mittwoch, dass bereits 6300 Zuschauer dabei sind am Sonntag. Und darüber freut sich wiede-rum Damgaard. Auch wenn es in dieser Saison bereits Pfiffe gab, weil „Fehler nun mal passieren, leider auch zu Hause. Aber es sind in dieser Arena so viele Emotionen, das liebe ich“, sagte der Rückraumshooter, der als zweitbester SCM-Werfer hinter Robert Weber (56) bislang 39 Tore auf dem Konto hat.

Musa hat 22-mal in dieser Saison getroffen. Aber es deutet sich an, dass zumindest am Sonntag kein weiteres Tor hinzukommen wird. Am heutigen Donnerstag hat der Kroate, der sich gegen Wetzlar am linken Knie verletzte, den nächsten Arzttermin. Allein schon aufgrund einer starken Einblutung allerdings „wäre sein Einsatz gegen Leipzig eine riesige Überraschung“, sagte Wiegert.

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