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Handball Droht Absprung von Lagergren?

Die Handballer des SC Magdeburg müssen am Donnerstag zu den Rhein-Neckar Löwen. Und die personellen Sorgen sind groß.

Von René Miller 05.12.2018, 00:01

Magdeburg l Beim Training des SCM war Dienstagnachmittag eigentlich alles wie immer. Weil wichtige Spieler fehlen, musste Trainer Bennet Wiegert wie schon in den letzten Wochen bei der Einheit in der Getec-Arena improvisieren. Und das auch noch mit Verspätung, weil viele Spieler vom Verkehrschaos durch den schweren Unfall auf der A2 betroffen waren. Christian O‘Sullivan blieb das erspart. Der Kapitän ist in Norwegen, um sich am linken Knie operieren zu lassen. Wie lange er ausfallen wird, hängt von der Schwere des Eingriffs ab. Auch Piotr Chrapkowski wird in Mannheim definitiv fehlen. Der Pole kann nach seinem Muskelfaserriss weiterhin nur individuell arbeiten. Wiegert: „Da werden wir nichts riskieren und planen mit ihm eher für das Pokalspiel in zwei Wochen gegen Göppingen.“

Da ist ein Sieg und der damit verbundene Einzug ins Final Four des DHB-Pokals natürlich ein Muss. Abgeschenkt wird das Spiel bei den Löwen deshalb aber noch lange nicht. Wiegert: „Wir bekommen immer noch eine Mannschaft zusammen, die auch bei den Löwen gewinnen kann. Dafür muss aber jeder Einzelne an seine Leistungsgrenze gehen.“ Und sich trotz Verletzung oder Krankheit quälen.

So wie Albin Lagergren, den ein Virus zuletzt zurückgeworfen hat, und der ihn immer noch ein bisschen plagt. Doch für den Schweden dürfte das Spiel bei den Löwen aber auch aus anderen Gründen einen besonderen Charakter haben. Der „Mannheimer Morgen“ berichtete nämlich zuletzt, dass die Löwen heiß auf den Schweden sind und nach seinem Vertragsende beim SCM ab 2020 fest mit Lagergren im Rückraum planen. Das Interesse hat SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt auch bestätigt. Allerdings pochen die Magdeburger darauf, dass noch nichts definitiv sei. Der SCM würde Lagergren auch gerne selbst langfristig binden.

Ob es einen in Mannheim kolportierten Vorvertrag wirklich schon gibt, oder ob das Gerücht nur für Unruhe im Vorfeld des Duells sorgen soll, egal. Denn die letzten personellen Aktivitäten der Löwen sprechen eigentlich nicht unbedingt für eine langfristige Einigung mit Lagergren. Mit dem Dänen Niclas Kirkelökke verpflichtete der Pokalsieger für nächste Saison gerade einen Halbrechten vom dänischen Erstligisten GOG Svendborg. Und der 24-Jährige hat bis 2021 unterschrieben. Bis dahin läuft auch der kürzlich verlängerte Vertrag von Alexander Petersson. Und ein dritter hochkarätiger Halbrechter ist bisschen viel. Bei den Löwen soll es aber die Gedankenspiele geben, dass Petersson dann auf Rechtsaußen Patrick Groetzki entlasten soll.

Der Raum für Spekulationen ist also ziemlich groß. Entscheidend ist aber erst einmal nur heute. Mit einem Sieg bei den Löwen könnten die Magdeburger alle Krisendiskussionen beenden und wären auch wieder im Rennen um die Spitzenplätze. Neben O‘Sullivan und Chrapkowski sieht es aber auch bei Matthias Musche, Robert Weber und Daniel Pettersson nicht gut für das wichtige Spiel bei den Löwen aus. Musche meldete sich gestern mit einer Mandelentzündung ab. Die anderen zwei haben sich einen Virus eingefangen. Weber sogar so schlimm, dass er ein Antibiotikum nehmen muss. Wiegert: „Deshalb ist er aus meinen Planungen für das Spiel in Mannheim schon raus.“

Auch die Löwen können nicht aus dem Vollen schöpfen. Bei Mads Mensah hat sich Flüssigkeit im Knie angesammelt. Und für Patrick Groetzki käme das Spiel nach einem Muskelfaserriss noch zu früh.

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