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HandballEx-SCM-Kapitän bereut seinen Neuanfang nicht

Fabian van Olphen will mit seinem neuen Verein TBV Lemgo gegen den SC Magdeburg die Überraschung schaffen und gewinnen.

Von Anne Toss 16.03.2018, 00:01

Magdeburg l Die von seiner Frau genähte, grün-rote SCM-Decke hat Fabian van Olphen jahrelang auf Auswärtsspiele begleitet. Mittlerweile fristet sie ein eher trauriges Dasein, „irgendwo in der Garage in Magdeburg. Die benutze ich jetzt im Moment natürlich nicht“, sagt der Niederländer und lacht. Doch so leicht wie diese Decke haben sich die Erinnerungen an seine Karriere beim SC Magdeburg nicht wegräumen lassen.

Wie auch? „Ich habe elf Jahre dort gespielt, da kann man nicht auf einmal alles ausblenden“, sagt van Olphen, der außerdem zehn Jahre SCM-Kapitän war. So denke er manchmal noch an besonders schöne Momente zurück – wie zum Beispiel an den Gewinn des EHF-Pokals 2007 –, aber auch das werde immer weniger.

Mit dem TBV Lemgo hat der 36-jährige Rückraumspieler nämlich einen Verein gefunden, in dem er sich sehr wohl fühlt. „Ich war anfangs natürlich sehr neugierig, es war auch spannend für mich, weg von meiner Familie zu sein“, berichtet van Olphen. „Aber der Verein ist top aufgestellt, sehr familiär. Ich bin in einer coolen Mannschaft, habe tolle Jungs im Team – ja, ich bin sehr glücklich.“

Sein Wunsch nach mehr Spielanteilen habe sich zudem erfüllt, allein eine Verletzung an der Achillessehne wirft ihn des Öfteren zurück. „Die Verletzung ist nicht einfach unter Kontrolle zu bringen, das ist nicht angenehm. Aber ich kann spielen und trainieren“, sagt van Olphen.

So positiv er auch über seine sportliche Karriere spricht, einen Wermutstropfen hatte sein Wechsel doch: „Für die Familie ist das nicht optimal.“ Besonders für seine Frau Steffi, die weiterhin in Magdeburg wohnt, sei es sehr hart. „Sie zieht alleine die Kinder groß, arbeitet 40 Stunden die Woche. Ich habe viel Respekt dafür, wie sie das alles auffängt, damit ich weiter meinem Bedürfnis, Handball zu spielen, nachgehen kann.“

Zwei, drei Tage hält sich van Olphen pro Woche zudem in Magdeburg auf, absolviert sein Krafttraining in dieser Zeit alleine und trifft im Fitnessstudio ab und an auch auf einen alten Mannschaftskollegen. Besonders zu Robert Weber habe er noch engen Kontakt und Zeljko Musa begegne er öfters mal auf dem Schulhof, weil dessen Tochter mit seinen Töchtern in eine Klasse gehe.

Am Sonntag treffen sie sich nun allerdings auf dem Spielfeld wieder. „Der SCM ist gerade die Mannschaft der Stunde und nur schwer zu schlagen“, sagt van Olphen, „aber im Sport ist alles möglich, und wir wollen einen Sieg oder zumindest einen Punkt holen.“ Lemgo liegt zurzeit auf Platz zehn, hat nach der Winterpause bislang nur zwei Punkte eingefahren. „Deshalb sind wir auch heiß drauf, zu gewinnen“, sagt van Olphen und lacht.

Wie es für ihn persönlich in einem Jahr weitergeht – sein Vertrag läuft bis 2019 – weiß er indes noch nicht. „Das kann man jetzt noch nicht sagen.“

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