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Handball Hoppla! SCM erst nach Stolperer da

Mit dem 35:32 (15:18) im Viertelfinal-Rückspiel gegen Helvetia Anaitasuna hat der SCM den Einzug in die EHF-Cup-Endrunde perfekt gemacht.

Von Janette Beck 02.05.2017, 01:01

Magdeburg l Hoppla! Über 4000 Zuschauer in der Getec-Arena, darunter rund 50 Fans von Anaitasuna, rieben sich am Sonnabend zunächst verwundert die Augen: Nach dem Sieben-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel im Pamplona hätte man annehmen können, der SCM „rutsche“ das Rückspiel auf einer Po-Backe herunter. Doch weit gefehlt. Nach elf Spielminuten stand es 4:8 – und so nahm sich Trainer Bennet Wiegert, außer sich vor Wut, seine Jungs in der Auszeit ordentlich zur Brust ...

Doch Ende gut, alles gut. Denn die Hausherren besannen sich in der zweiten Hälfte auf ihre Stärken. Der Angriff agierte konzentrierter, die Abwehr sowie Keeper Jannick Green gaben die Vorlagen für leichte Tore im Tempogegenstoß, so dass beim 25:21 (42.) die Weichen auf Sieg gestellt wurden.

Trotz des Arbeitssieges und seiner Gardinenpredigt in der ersten Halbzeit tat Wiegert doch ein wenig verwundert darüber, dass er nach dem Abpfiff ein Team in der Kabine vorfand, „dass sich nicht richtig freuen konnte, über den Einzug ins Final Four“. Dabei sei das doch „für uns eine große Sache“, stellte der 35-Jährige die Quintessenz des Ganzen heraus. „Wir sind das erste Mal in einem europäischen Final Four am Start, und darüber sollten wir uns freuen.“ Dass die Freude nicht überschäumte erklärte er sich indes mit den „gewachsenen Ansprüchen“, die der aktuelle Lauf mit sich bringe.

Auch Rückraumspieler Mads Christiansen, mit fünf Treffern gegen die Spanier erfolgreich, gab sich nach der Partie zwiegespalten: „Wir stehen im Final Four, das war unser Ziel. Aber die erste Halbzeit war nicht gut, da haben wir ein wenig arrogant gespielt.“ Man habe erneut gesehen „dass Handball auch Kopfsache ist“ und sieben Tore plus keine Garantie. „Wenn man nicht mit 100 Prozent dabei ist, ist so ein Vorsprung schnell weg. Diese Erkenntnis müssen wir in den Saisonendspurt mitnehmen“, so der Norweger, der froh war, dass auch die Super-Serie von nunmehr 21 Spielen in Folge ohne Niederlage in die 14-tägige Spielpause gerettet werden konnte.

Während acht Spieler des SCM in den nächsten Tagen mit ihren Nationalteams unterwegs sind, kann es das „Rumpfteam“ etwas ruhiger angehen lassen. So werden sich Christiansen & Co. am heutigen Dienstag nach dem Krafttraining im „Life“ wohl auch die Zeit nehmen, um die Auslosung der Halbfinals zu verfolgen, denn diese wird ab 11  Uhr im Livestream bei ehftv.com übertragen. Neben Gastgeber und Cupverteidiger Göppingen sowie dem SCM sind die Füchse Berlin und Saint Raphael (Frankreich) beim Final Four am 20./21. Mai in der EWS Arena dabei. Und wen wünscht sich Mads Christiansen als Halbfinalgegner? „Ehrlich gesagt, ist mir das sch... egal. Wir müssen ja jeden schlagen, denn unser Ziel ist es, nach dem Pokalsieg vor einem Jahr erneut einen Pott zu gewinnen und auf dem Rathaus-Balkon zu stehen.“

SC Magdeburg: Quenstedt, Gree - O‘Sullivan 6, Christiansen 5, Damgaard 5, Musa 4, Musche 3, Pettersson 3, Weber 3/3, Zelenovic 3, Lemke 2, Bagersted 1, Grafenhorst, van Olphen, Bezjak

Helvetia Anaitasuna: Gaston Fernandez, Nordlander – Aguirezzabalaga Garcia 6, Mota 5/1, Etxeberria Uriz 4, Nadoveza 4, Chocarro Gorraiz 3, Dos Santos 3/1, Bazan Legasa 2, Ugarte Cortes 2, Balenciaga Azcue 1, Garza Hernandez 1, Goni Arraras 1

Schiedsrichter: Kursad Erdogan/Irbrahim Özdeniz (Türkei). Zuschauer: 4015. Siebenmeter: SCM 3/3; Anaitasuna 2/2. 0: 1/3