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Handball In Kiel brennt am Sonntag die Hütte

SCM sagt dem Rekordmeister den Kampf an. THW-Coach Gislason macht seinen Jungs nach Heim-Remis Feuer unterm Hintern.

Von Janette Beck 07.12.2016, 00:01

Magdeburg/Kiel | Wenn am kommenden Sonntag, dem dritten Advent, in der Kieler Sparkassen-Arena das Top-Spiel Rekordmeister und Vorjahres-Dritter gegen Pokalsieger SC Magdeburg angepfiffen wird (15  Uhr/live Sport1), dann brennt die Hütte. Und das aus vielerlei Gründen: Zum einem wollen die Magdeburger Revanche für das äußerst knappe Pokalaus im Achtelfinale nehmen (21:22). Zudem gilt es, die aktuelle Serie von vier Siegen und drei Auswärtserfolgen hintereinander weiter auszubauen. „Jeder weiß, wie schwer es ist, in Kiel zu gewinnen. Aber wir fahren dort hin, um zu gewinnen“, sagt SCM-Linkshänder Nemanja Zelenovic stellvertretend für seine Teamkollegen den Kielern den Kampf an.
Auf der gegnerischen Seite ist der THW selbstverständlich ebenso gewillt, seine positive Bilanz gegen die Magdeburger auszubauen: Von 31 Begegnungen konnten die Kieler 22 siegreich gestalten. Noch beeindruckender ist ihre Heimserie, denn seit dem 5. April 2003 (29:32) wurde kein Duell mehr gegen Magdeburg verloren. Besondere Fußnote: Der SCM entführte die zwei Punkte damals unter keinem Geringeren als Alfred Gislason, der seit 2008 beim THW das Zepter schwingt.
Doch, und das ist ein weiterer Grund, warum am Sonntag Zunder unterm Dach ist, die Kieler schwächeln in dieser Saison ein wenig. Vor allem in der Champions League, hier rangieren sie in ihrer Gruppe nur auf Platz fünf. Was unter anderem auch der Tatsache geschuldet zu sein scheint, dass es im Sommer an der Förde zuging wie in einem Taubenschlag: Acht Spieler gingen, sieben kamen neu dazu.
Am vergangenen Sonntag musste der sonst so heimstarke THW die Punkte mit Wisla Plock teilen, und nicht nur die 9900  Zuschauer in der Arena, sondern auch Gislason war über das 24:24 (15:9) „not amused“.
Die „Neuen“ in seinem Team seien mit der 5:1-Deckung der Polen „nicht klargekommen“, grantelte der Coach hinterher. Seinem Kapitän und Fels in der Brandung, Domagoj Duvnjak, der sich ebenfalls im Auslassen von Chancen übte, wollte der Isländer aber keinen Vorwurf machen. „Andere Spieler hätten ihn einfach mehr unterstützen müssen“, sagte der Isländer in den „Kieler Nachrichten“ und meinte damit „alle, die auf dem Feld standen“. Wer Gislason kennt, der weiß, was diese Aussage bedeutet. Die verbleibenden Tage bis zum Spiel gegen den SCM wird er dazu nutzen, seinen Jungs ordentlich Feuer unterm Hintern zu machen ...