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Handball Luxuszeit beim SCM ist vorbei

Der SC Magdeburg steckt mitten im Bundesliga-Halbzeit-Endspurt. Mit Christian O‘Sullivan könnte ein wichtiger Akteur ausfallen.

Von Anne Toss 03.12.2018, 00:01

Magdeburg l Die Folgen der geringen Kaderbreite versinnbildlicht beim SC Magdeburg im Moment niemand besser als Christian O‘Sullivan. Zu seinem eigenen und dem Leidwesen der Mannschaft. Nach der Niederlage gegen Göppingen beantwortete er noch mit stoischer Ruhe die Fragen der Presse. „Das tut unheimlich weh“, sagte der Norweger zum Punktverlust. Doch mit Blick auf sein linkes, dick angeschwollenes Knie kam man um den Gedanken nicht umhin, dass er mit dieser Aussage genauso gut seinen Gesundheitszustand meinen könnte.

In der Partie gegen Bietigheim Ende November verdrehte sich O‘Sullivan das Knie. Da stand bereits im Raum, dass der Meniskus eventuell in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nach dem EHF-Cup-Rückspiel in Porto sowie der Partie gegen Göppingen herrscht jetzt Gewissheit. Eine Untersuchung ergab eine Verletzung am Außenmeniskus. Es droht eine Operation und eine dreimonatige Pause.

„An mein Knie habe ich überhaupt nicht gedacht, das habe ich vergessen“, meinte O‘Sullivan auf die Frage, inwiefern ihn die Beschwerden in der Partie beeinträchtig haben. „Wir wollten zwei Punkte holen“, fügte er noch an, bevor er sich bei den Fans für die Unterstützung bedankte. Der Themawechsel zeigt, dass O‘Sullivan sich dazu nicht groß äußern will.

Mittlerweile ist klar, dass er sich in seinem Heimatland behandeln lässt. Der Mannschaftsarzt der norwegischen Nationalmannschaft soll wohl erster Ansprechpartner sein. Bereits im Sommer 2016, als O‘Sullivan zum SCM wechselte, warf ihn eine Knieverletzung zurück. Diese musste per Arthroskopie behoben werden.

Wie es für den Kapitän genau weitergeht, teilte der Verein bislang noch nicht mit. Mit Blick auf das anstehende Liga-Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen sowie das DHB-Pokal-Viertelfinale gegen Göppingen wäre sein Ausfall kaum zu kompensieren. „Wir hatten eine Luxuszeit, die wir sehr genossen haben“, sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert, „jetzt kommt eine Zeit, die man nicht so gerne hat. Das kann bis Weihnachten unheimlich hart werden.“

Dass der SCM unter Zugzwang steht, ist der Mannschaft bewusst. „Ich habe das Gefühl, wir müssen die drei kommenden Spiele in der Bundesliga gewinnen. Damit wir weiter dranbleiben“, betont der Norweger, „Flensburg hat bislang kein Spiel verloren. Da können wir uns nicht so viele Minuspunkte erlauben. So einfach ist das.“

Auch deshalb ist die anstehende Trainingswoche wichtig. „Die Löwen sind Pokalsieger. Das wird eine schwierige Aufgabe. Aber wir wissen doch auch, dass wir dort gewinnen können. Vor allem, wenn wir so kämpfen wie gegen Göppingen“, fasst der Kapitän zusammen. „Wenn unsere Qualität ein bisschen oder deutlich besser ist, dann haben wir eine Chance.“ Nur: Ob er am Donnerstag selbst dazu beitragen kann, dass der SCM zur alten Stärke zurückfindet, scheint mehr als unwahrscheinlich.

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