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Handball Mittelblock ohne Musa

Ohne Zeljko Musa und womöglich ohne Michael Damgaard bestreitet Bundesligist SCM am Mittwochabend sein Heimspiel gegen Gummersbach.

Von Daniel Hübner 29.03.2017, 01:01

Magdeburg l Der Trainer Emir Kurtagic war in den ersten Novembertagen 2016 weder beleidigt noch verbittert, nachdem sein Verein das Ende der Zusammenarbeit zum kommenden Sommer verkündet hatte. Zumindest erklärte er das damals in einem Interview mit der „Kölnischen Runschau“. Kurtagic wollte einen befristeten Arbeitsvertrag über die laufende Serie hinaus, der VfL Gummersbach, bei dem er bis zur vorzeitigen Trennung am vergangenen Sonntag fast 13 Jahre gearbeitet hat, wollte das nicht.

Bitter für den Handball-Bundesligisten war aus der Dis-tanz betrachtet der Zeitpunkt der Entscheidung in jenem November. Seither kommt der VfL nämlich auf eine erschreckende Bilanz: In 14 Partien wurden lediglich fünf Zähler gesammelt. Was in der Konsequenz bedeutet: Mit nur zwei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz kämpft Gummersbach (14./15:31) ums Überleben. Auch am Mittwochabend in der Getec-Arena beim SC Magdeburg (Anwurf: 20.45 Uhr).

Dieser Überlebenskampf wird nun bekanntlich angeführt von Sead Hasanefendic, einem Urgestein des Handballs. „So kann man das tatsächlich sagen“, erklärte SCM-Coach Bennet Wiegert. Welche Taktik sich der 68-jährige Hasanefendic, seit 40 Jahren ein Weltenbummler als Trainer, für die Partie ausgedacht hat, kann Wiegert nicht sagen. Er hat sich nicht plötzlich alte Videos aus den Internetarchiven herausgesucht, um zu erkunden, ob Hasanefendic am Mittwoch mit einer 6-0-, 3-2-1-, 5-1- oder sogar 4-2-Abwehr agieren lässt. „Ich habe meine Mannschaft aus dem Material heraus vorbereitet, das ich habe. Sollten andere Eventualitiäten eintreten, müssen wir entsprechend reagieren. Und es ist ja nicht so, dass wir das nicht können“, betonte Wiegert.

Im Hinspiel kassierte der SCM eine seiner sechs Saisonniederlagen, im Hinspiel „war das Ergebnis noch das beste“, erinnerte sich der Magdeburger Coach. Am 24. September hieß es 30:27 in der Schwalbe Arena. „Mit dem Auftritt war ich nicht zufrieden, aber wir hatten Moral gezeigt, nachdem Gummersbach schon mit 30:22 geführt hatte.“ Seine Mannschaft war zu diesem Zeitpunkt noch in der Findungsphase. Aber nach nunmehr 14 Spielen in Folge ohne Niederlage ist sich der 35-Jährige sicher: „Heute ist dem Begriff Mannschaft eine sehr große Bedeutung beizumessen.“ Und die ist sogar enttäuscht, wenn sie gegen Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt nur einen Punkt holt wie am Mittwoch vergangener Woche beim 26:26. Die Grün-Roten haben sich jedenfalls seit der Gummersbach-Pleite auf Rang fünf (33:15) vorgearbeitet – und sie haben den vierten Platz (Füchse Berlin/37:11) im Visier.

Zum Spiel gegen den VfL hat sich allerdings nicht nur der Name des Trainers beim Gegner geändert, auch der SCM-Mittelblock muss sich in einer neuen Konstellation der Aufgabe stellen. Zeljko Musa hat sich am Montagabend beim Training bei einem Zweikampf eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen, unklar ist, wie lange er ausfallen wird. Damit dürften Jacob Bagersted oder Fabian van Olphen neben Finn Lemke spielen. Zudem lag Michael Damgaard mit grippalem Infekt flach. „Ich weiß nicht, wann er wieder aufsteht“, so Wiegert.

Auf eine Wiederauferstehung hofft indes der VfL, der mit Nationalspieler Julius Kühn (Rückraum links/120 Tore) seinen besten Werfer stellt. Hasanefendic wusste in der „Kölnische Rundschau“ über sein Team zu berichteten: „Ich kenne sie alle ja sehr gut, weil ich auch in den vergangenen Monaten oft in der Halle war.“ So viel ist also sicher: Der Kroate hat einen Plan am Mittwochabend.