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Handball Musche findet zur Konstanz

100 Tore in der Liga, 28 im EHF-Cup: Matthias Musche vom SC Magdeburg hat in dieser Saison zur Konstanz gefunden.

Von Daniel Hübner 25.04.2017, 01:01

Magdeburg l Um 5 Uhr am Montagmorgen war der Ausflug nach Pamplona beendet. Matthias Musche kroch ins heimische Bett und holte Schlaf nach. Nicht allzu lange, denn alsbald riefen private und medizinische Verpflichtungen. "Der Hund musste raus, ich musste noch etwas für die Uni machen - und ich muss zur Uniklinik", teilte der 24-jährige Student der Sportwissenschaften mit. Der SCM-Linksaußen hat Rücken. Und begab sich deshalb zur Ursachenforschung zum Arzt.
Die Müdigkeit hatte nicht nur seine Euphorie nach dem 34:27 (15:13)-Sieg im Viertelfinal-Hinspiel des EHF-Cups bei Helvetia Anaitasuna gänzlich besiegt. Auch Bennet Wiegert sprach langsam und bedächtiger, als man es vom 35-jährigen Coach kennt. Wiegert hatte bis zum Mittag noch gar nicht geschlafen. Trotzdem lautete nun die Frage: Was kann nach dem Sieben-Tore-Erfolg noch schiefgehen am kommenden Sonnabend im Rückspiel in der Getec-Arena (17 Uhr)? "Ich habe schon alles erlebt", sagte Wiegert. "Wir haben uns aber die bestmögliche Ausgangsposition geschaffen und wollen auch das Heimspiel gewinnen." Musche erklärte: "Wir müssen mit der gleichen Einstellung wie in Spanien ins Rückspiel gehen. Aber wir sind noch nicht in Göppingen." In Göppingen wird am 20./21. Mai das Final Four ausgetragen.
Musche, der neben Christian O'Sullivan in Pamplona der beste SCM-Schütze mit sechs Toren war, könnte sich über seine Saison eigentlich freuen, aber dazu fehlt ihm gerade die Kraft. 100 Bundesliga-Tore hat er in seinen bisherigen 25 Einsätzen (außerdem 28 im EHF-Cup) erzielt. Seine Wurfquote beträgt damit 71 Prozent. 2014/15 waren es noch 65 Treffer in 35 Spielen, 2015/16 64 in 24 Einsätzen. "Ich denke, dass ich einfach zur Konstanz gefunden habe, das war immer mein Ziel", erklärte er. Mit dieser Konstanz hat er seinen Beitrag zu 19 Partien in Folge ohne Niederlage geleistet. Ob er jemals solch eine Serie erlebt hat? "Ich kann mich erinnern, dass wir mal in der E-Jugend in einer Saison alle Punktspiele gewonnen haben", sagte er schmunzelnd.
Die Jagd auf Spiel Nummer 20 auf der aktuellen Erfolgsreise führt den SCM bereits am Mittwoch zum TBV Lemgo (19 Uhr, Lipperlandhalle). "Die kämpfen ums nackte Überleben", wies Musche auf das Duell gegen einen Abstiegskandidaten hin. Lemgo belegt mit 16:38 Zählern Rang 14 - ein Punkt trennt das Team von Trainer Florian Kehrmann vom ersten Abstiegsplatz. Wiegert passt diese Partie eigentlich gar nicht. "Ich bin zwar kein aktiver Spieler, aber die ganze Reisehektik geht selbst an mir nicht spurlos vorbei", erklärte der Coach. Schon am Dienstagmittag reist der SCM weiter ins Lipperland.
Ob mit oder ohne Michael Damgaard, das ist noch die Frage. Der 27-jährige Däne musste bei Anaitasuna nach fünf Minuten das Feld verlassen. "Mit schmerzerfülltem Gesicht", so Wiegert. Damgaard zog sich eine Bauchmuskel-Verletzung zu, muss aber noch weitere Untersuchungsergebnisse abwarten. Damgaard: "Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes."