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Handball Reise mit Rückendeckung für SCM

Der SC Magdeburg geht nach einwöchiger Vorbereitungszeit in das Topspiel gegen Hannover-Burgdorf.

11.10.2019, 23:01

Magdeburg l 8000 Zuschauer sind schon dabei, 10.000 könnten es noch werden – das Team der Stunde aus Hannover empfängt am Sonntag den SC Magdeburg, der nach mehreren Rückschlägen gerade wieder dabei ist, Selbstvertrauen aufzubauen. „Das wird ein schönes Duell“, freut sich SCM-Trainer Bennet Wiegert, „zum einen, weil uns eine massive Fan-Base begleiten wird. Zum anderen, weil es gegen den Tabellenführer geht.“

Und der gibt sich trotz der jüngsten und bislang einzigen Niederlage bei der MT Melsungen kämpferisch. „Eine kleine Rechnung“ habe man nach dem verlorenen Pokalhalbfinale (29:30) im Frühjahr mit dem SCM immer noch offen, so Kreisläufer Joshua Thiele gegenüber der „Hannoverschen Allgemeinen“. Zudem sei das Spiel „ein großer Test“ – etwas, das auch auf den SCM zutrifft.

Nach vier Niederlagen schafften die Magdeburger mit einem Heimsieg über Göppingen (30:21) die Wende – wenn auch noch mit Unsicherheiten im Spiel. „Wir haben in dieser Saison immer noch viel vor. Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, weil ein großes Ziel mit dem Pokal-Aus schon geplatzt ist“, sagt Michael Damgaard, „aber in der Liga und im EHF-Cup sowieso ist noch was möglich.“

Der Däne, der seit vergangener Woche mit einem Vertrag bis 2022 ausgestattet ist, plant einen neuen Höhenflug. „In der Bundesliga wird der THW Kiel nicht mehr viele Punkte liegenlassen. Für uns heißt das: Wir müssen ab jetzt jedes Spiel gewinnen. Wie realistisch das ist? Ich weiß es auch nicht, aber probieren müssen wir es auf jeden Fall“, meint er.

Während der SCM somit anfängt, sich wieder aufzurappeln, wirkt Hannover mit dem Start-Rekord und zwei Siegen gegen Flensburg im Rücken gefestigter. „Sie haben über Jahre am Kader gebastelt. Jetzt haben sie wohl die optimale Zusammenstellung gefunden“, sagt Damgaard, der besonders auf seinen Landsmann Morten Olsen schaut.

„Er ist in Top-Form. Es ist sein letztes Jahr hier in Deutschland, und er kann Geschichte schreiben. Deshalb ist er voll motiviert“, erzählt der Rückraumspieler, der übrigens in der kommenden Länderspielwoche gemeinsam mit SCM-Torhüter Jannick Green und eben auch Olsen im Aufgebot der dänischen Nationalmannschaft steht.

Nur: Ob er am Sonntag auch mit ihm auf dem Spielfeld stehen wird, ist noch fraglich. Denn sowohl Damgaard, der vor kurzem umgeknickt ist und mit der Belastung des Fußes noch Probleme hat, als auch Olsen, der an der Wade verletzt ist, wackeln. Das ist aber nur ein Grund, warum Bennet Wiegert mit der Trainingswoche nicht ganz zufrieden war.

„Ich hätte die Woche gerne besser genutzt“, sagt der Trainer, der neben Damgaard auch auf Christian O’Sullivan und Green Rücksicht nehmen musste. Sie konnten wegen unterschiedlicher Blessuren nicht voll mittrainieren. „Die Bedingungen waren somit nicht optimal. Das muss ich aber hinnehmen. Jetzt werden wir sehen, in welchem Rahmen die drei ihre Leistungen abrufen können“, sagt Wiegert.

Eine Rest-Ungewissheit, die auch bei seinem Gegenüber Carlos Ortega bleibt. Denn wie wichtig der Einsatz von Olsen ist, zeigte sich in Melsungen. Kaum war der Spielmacher nicht dabei, verloren die Recken. „Klar sind sie von Morten Olsen abhängig, von seiner Kreativität“, bestätigt Wiegert.

Dem SCM-Trainer dürfte trotz der offenen Personalfragen aber eines noch wichtiger sein: „Nur im Wettbewerb können wir uns die verlorene Sicherheit zurückholen“, betont Wiegert. Am Sonntag haben sie die nächste Möglichkeit dazu.

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