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Handball Ruhe beim SCM vor dem nächsten Sturm

Detailversessene Trainer wie Bennet Wiegert konnte selbst das 31:20 seines SC Magdeburg bei TuS N-Lübbecke nicht zwangsläufig beglücken.

Von Daniel Hübner 30.09.2017, 01:01

Magdeburg l Die Statistik eines Handballspiels weist einfach zu viele Zahlen auf, die sich selten zu einem optimalen Gesamtpaket summieren. Aber weniger die Detailanalyse, sondern andere Gedanken des 35-Jährigen hallten nach. Gedanken wie: „Ich habe die Spieler enorm belastet, nicht nur körperlich, auch mental. Ich habe schon gemerkt, dass ich manchen auf die Palme gebracht habe.“

Soll noch jemand sagen, der Mann, dessen Credo „Ich mache mir selbst den meisten Druck“ lautet, könne sich nicht selbst reflektieren. In jenem Moment nach dem Abpfiff hat er womöglich die eine oder andere emotionale Ansprache ans Team beleuchtet, in der sich sein selbst auferlegter Druck entfaltet hat. Deshalb klang es tatsächlich beruhigend, als er sagte: „Bis Dienstag haben die Spieler frei, um sich zu erholen und dann wieder neu anzugreifen. Auch ich brauche mal Ruhe.“

Umso wichtiger war es für alle, mit dem fünften Saisonsieg, dem ersten in der Fremde, in die Ruhe vor dem nächsten Sturm zu gehen. Es folgen zwei Heimspiele gegen Wetzlar (8. Oktober) und DHfK Leipzig (15. Oktober). Dann wird es ganz sicher ernster als in Lübbecke, beim Aufsteiger, der sich nach dem 8:9 (24.) seinem Schicksal ergab. Was Trainer Aaron Ziercke verzweifeln ließ: „Was wirklich wehtut, ist, dass wir danach nicht mehr richtig an unsere Chance glauben.“ Was dem SCM in dieser Phase guttat: „Wir haben Bälle erobert und sind Gegenstöße erfolgreich gelaufen, so kriegen wir die Sicherheit“, resümierte Wiegert.

Neun Konter führten zum Erfolg, auch 19 Paraden von Keeper Jannick Green, der am Freitag seinen 29. Geburtstag feierte, legten dafür den Grundstein. Matthias Musche kam allein auf neun Treffer aus elf Versuchen, der 25-jährige Linksaußen war damit der beste Werfer.

Das waren die herausragend positiven Zahlen neben dem Ergebnis. Wiegert analysierte aber auch eine weniger gute: elf technische Fehler. „Diese Zahl sollte nie zweistellig sein.“ Sie soll in Zukunft minimiert werden, denn schon kleine Fehler „können entscheidend sein, wenn es mal Spitz auf Knopf steht“, betonte der Coach.

Letztlich war er aber mit dem Auswärtsauftritt zufrieden. Wiegert: „Diese Partien sind für uns wichtiger als gegen Kiel oder Rhein-Neckar Löwen, weil wir uns weiterentwickeln und gleichzeitig die Punkte mitnehmen, weil wir keine neuen Baustellen aufmachen, sondern uns gleich auf die nächste Aufgabe konzentrieren können.“ Aber das kommt erst nach der Ruhe.

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