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Handball SCM-Abwehrchef Chrapkowski als Torjäger

Mit Piotr Chrapkowski liegt zurzeit der Abwehrchef auf Rang vier der internen SCM-Torjägerliste. Der Aufschwung des Polen hat Gründe.

Von Anne Toss 20.09.2018, 01:01

Magdeburg l In der Partie gegen den THW Kiel ballte SCM-Abwehrchef Piotr Chrapkowski beide Fäuste und schrie seine Freude hinaus. Da hatte er gerade mal wieder einen Torwurf von Steffen Weinhold geblockt. Doch diese Geste könnte jetzt auch vor dem gegnerischen Tor immer häufiger zu sehen sein. Chrapkowski hat sich – mit Ausnahme der Auftaktpartie in Melsungen – bislang nämlich in jedem Spiel in die Torschützenliste eingetragen. Der Pole ist torgefährlicher denn je.

Ob es ihm im Angriff jetzt wohl besser gefällt als im Mittelblock neben Zeljko Musa? „Ich habe überall Spaß auf dem Spielfeld. Den wenigsten Spaß habe ich auf der Bank. Denn da musst du gucken und kannst nicht helfen“, sagt Chrapkowski und lacht. Außerdem spiele er ja nicht richtig im Positions-Angriff, sondern profitiere vom Tempospiel. „Das ist quasi der einfachste Angriff“, meint er.

Die Erklärung für seine Tore ist für den Polen daher auch ganz einfach: „Das liegt daran, dass wir viele Gegenstöße laufen“, sagt er, „denn, wenn möglich, laufe ich dann gleich ohne Wechsel mit nach vorne. Bis jetzt klappt das. Ich hoffe, das bleibt weiterhin so.“

In der vergangenen Saison hat es dabei noch etwas gehapert. „Piotr hat jetzt mehr und mehr verstanden, was ich von ihm fordere. Er ist mit dem Anspruch zu uns gekommen, auch Spielanteile im linken Rückraum zu bekommen, war dann aber etwas unzufrieden, als ich diese anders verteilt habe“, berichtet SCM-Trainer Bennet Wiegert. Nun aber hat der 2,02 Meter große Spieler das schnelle Spiel für sich entdeckt. „Ich habe ihm erklärt, dass das Tempospiel seins ist. Damit kann er auf genauso viele Tore kommen – wenn nicht sogar auf mehr –, weil wir so ja eher unterwegs sein wollen, als Angriffe auszuspielen.“

Überrascht ist der Trainer von der Entwicklung des Polen nicht. „Ich habe gemerkt, dass er jetzt angekommen ist und dass wir noch einiges von ihm zu erwarten haben.“

Auch Chrapkowski selbst hat festgestellt, dass sich die Absprachen untereinander nach der vergangenen Saison gefestigt haben. „Mit Zeljko hatte ich zwar bereits zwei Jahre in Kielce zusammengespielt, aber wir sind im Block trotzdem noch einmal besser geworden.“ Dabei fällt auch der eine oder andere polnische Satz – „wenn es keiner verstehen soll“, sagt der 30-Jährige und grinst.

Nun sollen heute Abend (19 Uhr, Sky) gegen Minden die nächsten zwei Punkte her. „Wieder mit einer guten Abwehr und durch einfach Tore im Gegenstoß“, sagt Chrapkowski.

Vielleicht kommt der Pole in Zukunft auch mal im „richtigen“ Angriff zum Zug. Coach Wiegert könnte es sich vorstellen: „Ich traue ihm nach und nach mehr zu – auch im Angriff zu spielen. Aber da sind wir eben auch sehr gut besetzt.“

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