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Handball SCM auf unbekanntem Terrain

Die Konkurrenz hat zum Teil gepatzt - nun ist der SC Magdeburg am Zug. Das Team reist zum Bergischen HC.

Von Christian Elsaeßer 14.12.2019, 00:01

Magdeburg l Natürlich hat Bennet Wiegert am Donnerstagabend Handball geschaut. „Ist ja mein Job als Bundesliga-Trainer“, erzählte er gestern ein wenig schmunzelnd. Und mit Blick auf die Tabelle war es für den Coach des SC Magdeburg auch ein erfreulicher TV-Abend. Die Konkurrenten patzten reihenweise: Spitzenreiter Kiel verlor in Berlin, die Rhein-Neckar Löwen in Lemgo und Melsungen in Stuttgart. „Das war ein guter Spieltag für uns“, meinte Wiegert. „Aber nur, wenn wir am Sonntag beim BHC gewinnen.“

Was leichter klingt, als es ist. Der Bergische HC ist zwar nur Neunter der Tabelle, hat mit 15:17 sogar ein Minus-Konto. Aber das Warnsignal vom Donnerstag hat Bennet Wiegert umso deutlicher an sein Team weitergeben: „Die Ergebnisse zeigen nur, wie eng diese Liga ist. Wir hatten ja schon einige Male die Chance, uns oben festzusetzen, und haben sie dann nicht genutzt.“

Hinzu kommt das unbekannte Terrain. Die Partie findet nämlich nicht in einer der beiden angestammten BHC-Hallen in Wuppertal oder Solingen statt, sondern im ISS Dome in Düsseldorf. 5000 Tickets sind bereits verkauft – Saisonrekord für die Gastgeber. Und Trainer Sebastian Hinze ist überzeugt: „Wenn wir es schaffen, das Spiel eng zu halten, wird der Funke überspringen.“

Darauf ist auch Bennet Wiegert vorbereitet. Für ihn ist der Spielort eine große Unbekannte, er hat noch nie dort gastiert. „Ich weiß nicht, was uns im ISS Dome erwartet“, sagt der SCM-Coach. „Aber die Atmosphäre spielt immer eine große Rolle. Wir sind nun einmal eine vom Heimvorteil geprägte Sportart.“

Umso mehr galt es in der Vorbereitung, sich dem Gegner sportlich zu nähern. „Der BHC ist keine Mainstream-Mannschaft“, weiß Wiegert. Was er meint: Gerade in der Offensive agiert das Team eher unorthodox. „Sie setzen auf sehr lange Angriffe, auf viele Auslösehandlungen.“ Eine Taktik, die Bennet Wiegert mit einem Wort umschreibt: „Verschleierung.“

Darauf hat sich der SCM in Videoschulungen vorbereitet. „Die waren nicht so leicht vorzubereiten. Sonst sind die Clips, die wir zeigen, vielleicht fünf Sekunden lang, dieses Mal waren sie auch mal zehn, 15 oder 20 Sekunden lang“, erzählt Wiegert. Und nimmt vor allem eine Quintessenz mit in die Partie am Sonntag: „Beim BHC zu gewinnen ist keine Selbstverständlichkeit. Sie haben schon vorige Saison aufhorchen lassen. Und in dieser Saison ist ihr Kader noch einmal stärker.“