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Handball SCM erwartet erst das Fest, dann die Füchse

Trainer Bennet Wiegert vom SC Magdeburg zieht vor dem Weihnachts-Derby bei den Füchsen Berlin viel Positives aus dem Sieg.

Von Janette Beck 23.12.2017, 00:01

Magdeburg/Berlin l Die Szenerie nach dem Abpfiff in der Ludwigshafener „Eberthölle“ spiegelte durchaus eine versöhnliche Weihnachtsstimmung wider: Alle waren irgendwie zufrieden. Die „Eulen“ wurden trotz einer erneuten Heimniederlage mit minutenlangem Applaus für das Mithalten und die kämpferische Leidenschaft bedacht. Und beim Freudentanz der Magdeburger über den vierten Sieg im achten Auswärtsspiel der Saison schwang auch eine große Portion Erleichterung mit.

Da passte die von kritischen Zwischentönen begleitete Analyse von SCM-Trainer Bennet Wiegert eine Stunde nach dem Abpfiff nicht so ganz ins Bild: „Ich bin zufrieden mit den zwei Punkten vor dem Fest. Nicht ein Spiel gegen Kiel ist es, das wir gewinnen müssen, sondern solche wie heute: Auswärts gegen ein Team unter uns in der Tabelle.“ Das sei seiner Mannschaft in der Vergangenheit eben auch nicht immer gelungen. „Trotzdem höre ich die Kritiker schon wieder, die angesichts des Spielverlaufes sagen: Der Wiegert macht es sich aber einfach.“

Gemeint war damit die nach einem Beginn mit Höhen (6:2/10. Minute) und Tiefen (9:8/16.) über den Seitenwechsel hinweg herausgearbeitete Acht-Tore-Führung (18:10/38.). Ein an sich sicheres Polster, das durch ein hocheffektives Angriffsspiel vor allem über die Außen angelegt wurde – und, wie Wiegert selbst feststellte, „leichtfertig aus der Hand gegeben wurde“. So bekam der Gastgeber beim 17:19 wieder Aufwind, und es blieb die letzten 20 Minuten spannend. „Klar verstehe ich die Kritik, und der müssen wir uns auch stellen“, betonte Wiegert. „Zumal uns das ja nicht zum ersten Mal so geht. Aber acht Tore plus muss man auch erstmal auswärts hinbekommen.“

Dass Wiegert & Co. mit Optimismus und Vorfreude auf das brisante Derby am 26. Dezember bei den Füchsen Berlin (14.30 Uhr auf Sky Sport 2 & HD) blicken können, hat noch andere Gründe: So sei es seinen Jungs gelungen, ungeachtet der tobenden Stimmung in der Halle und eines Aufsteigers, der ein Riesenherz gezeigt habe, „hintenraus noch eine Schippe draufzulegen und am Ende mit drei Toren auswärts zu gewinnen“.

Zudem freute ihn, dass bei einer sich deutlich im unteren Bereich bewegenden Torhüterleistung von unter 14 Prozent (drei Paraden bei Jannick Green, eine bei Dario Quenstedt) „der Gegenpart dazu funktioniert hat: Unsere beiden Außen haben sehr gut getroffen“, erklärte der 35-jährige Coach mit Blick auf insgesamt 16 Tore durch Matthias Musche (6) und Robert Weber (10).

Gegen den Strich ging Wiegert indes etwas anderes: „Die vielen Regelfehler nerven mich. Die haben zu 5:1-Kontertoren der Eulen geführt. Da machen wir es dem Gegner viel zu einfach, Tore zu werfen. Daran müssen wir nicht nur vor dem Füchse Spiel, sondern auch in der Winterpause arbeiten.“

Aus jetziger Sicht kann der SCM am kommenden Dienstag aus dem Vollen schöpfen. Wiegert: „Ich gehe davon aus, dass wir mit voller Kapelle anreisen.“

Die Füchse, die sich eine Woche nach dem 23:37-Debakel bei den Löwen mit einem 27:23-Sieg in Erlangen auf Platz zwei geschoben haben, wollen diesen auf Biegen und Brechen verteidigen. „Natürlich wollen wir sehr gerne auf Rang zwei überwintern“, sagte Manager Bob Hanning mit Blick auf das Duell mit dem SCM. „Wir freuen uns auf ein Riesen-Spiel zum Abschluss gegen Magdeburg.“

SCM-Torjäger Weber freut sich indes besonders auf Silvio Heinevetter: „Ich messe mich am liebsten mit den besten Keepern. Und Silvio ist ein Weltklassetorhüter. Er ist in meinem Kopf, ich versuche in seinen Kopf reinzukommen.“

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