SCM-Gegner Melsungen schiebt Frust

Magdeburg l Derzeit wird SCM-Trainer Bennet Wiegert von zwei Gefühlen in unregelmäßigen Abständen übermannt: Zum einen ist es die große Müdigkeit ob der jüngsten Reisestrapazen und der weiteren Pflichttermine, die er als Trainer und Geschäftsführer Sport beim Handball-Bundesligisten SC Magdeburg wahrnehmen muss. Zum anderen ist es das Kribbeln, das sich vor dem Spiel am Sonntag bei MT Melsungen (Rothenbach-Halle Kassel, 12.30 Uhr) einstellt. „Das sind die Big-Points-Spiele“, sagte Wiegert zur Partie des gastgebenden Tabellensechsten (13:5 Punkte) gegen den Dritten (14:6).

Und Wiegert erwartet vor allem „großen Frust“ in Hessen. Melsungen hat nach dem verlorenen Pokalspiel gegen DHfK Leipzig (22:27) in dieser Saison nur noch eine Aufgabe: Die heißt Bundesliga. „Ich glaube nicht, dass sie mit dem Aus gerechnet haben. Deshalb werden sie sich jetzt voll in die Liga reinhauen“, so Wiegert.

Dabei wird Melsungen den Angriff auf Touren bringen wollen: 27 Tore markierte die MT bislang im Schnitt, 26 Gegentreffer kassierte sie. Die Defensive um den Ex-Magdeburger Finn Lemke ist also nicht das Problem. Sondern: „Wir kriegen momentan einfach keine zweite und dritte Welle hin“, resümierte Trainer Michael Roth zu den vergangenen Spielen bei TuS N-Lübbecke (22:19) und gegen Leipzig. „Jetzt müssen wir unser Ausscheiden abhaken und uns schnell auf Sonntag konzentrieren“, erklärte der 55-jährige Roth, der bereits seine achte Saison als Coach der Melsunger absolviert, nach dem Pokalaus.

Dennoch gibt es auch im MT-Angriff herausragende Akteure wie Julius Kühn im linken Rückraum, der bereits 58 Treffer erzielte. Und weshalb Lemke (10), der herausragende Abwehrhüne, kaum in der Offensive zum Einsatz kommt– wie er es sich mit seinem Wechsel im Sommer eigentlich erhofft hatte. Dafür kam Dener Janinaa Rückraum rechts/31) zuletzt immer besser in Fahrt. Nicht zu vergessen: die beiden Außen mit Tobias Reichmann (30) und Michael Allendorf (31). „Das ist ein wichtiges Spiel für uns, und es wird eine sehr schwere Auswärtsaufgabe“, sagte Wiegert.

Und sich per Manndeckung auf einen Spieler allein zu konzentrieren, macht wenig Sinn, erklärte Wiegert: „Wir müssen es mannschaftlich lösen.“ Ob Piotr Chrapkowski (Ellenbogen) und Nemanja Zelenovic (Schulter) zur Mannschaft gehören werden, steht noch nicht fest. Zeljko Musa (Knie) wurde vom Trainer sowohl im Pokal in Saarlouis (37:28) als auch im Training geschont.

▪ Der SCM trägt das Hinspiel in Runde drei des EHF-Cups am Volkstrauertag, 19. November, aus. Gegner in der Getec-Arena ist HC Constanta (Rumänien/15 Uhr). Für den Termin erteilte die Stadt Magdeburg eine Ausnahmegenehmigung. Deshalb wird es rund um die Arena keine Gastronomie geben.

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