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Handball SCM in Leipzig: Damgaard und der letzte Wurf

Michael Damgaard hat die letzten zwei Auswärtsspiele in Leipzig für den SC Magdeburg entschieden.

Von Anne Toss 02.11.2019, 00:01

Magdeburg l Ein Jahr, zwei Spiele, und jedes Mal ging er als Matchwinner vom Feld: Das Spielfeld in der Arena Leipzig ist für Michael Dam- gaard ein besonderes Pflaster. Der Rückraumspieler des SC  Magdeburg erzielte sowohl im Februar als auch im Dezember 2018 den Siegtreffer gegen den SC DHfK Leipzig. 23:22 und 25:24 endeten die Partien. „Es ist etwas, dass bei Michael Damgaard häufig passiert. Dass er den letzten Wurf hat und versenkt“, musste André Haber, Trainer der Leipziger, danach feststellen. Gibt es 2019 erneut ein Déjà-vu?

„Ich hoffe es wirklich nicht“, sagt Damgaard und lacht. „Es sollte nicht auf das Tor in den letzten Sekunden ankommen. Mein Wunsch wäre, dass das Spiel schon vorher entschieden ist. Ansonsten ist das ja auch immer ein bisschen ein Glücksspiel.“ Für den 29-Jährigen sind es zwar schöne Erinnerungen, allzu oft denkt er an die Partien aber auch nicht zurück. „In dem Moment bist du vielleicht erst ein bisschen glücklicher als sonst, zufriedener“, sagt er, „aber am nächsten Tag ist das Gefühl so wie nach jedem anderen Spiel auch, in dem wir zwei Punkte geholt haben.“

Und nur darum geht es Damgaard morgen: zwei Punkte mit dem SCM einzufahren. „Ich weiß um die Bedeutung, die dieses Spiel für die Stadt und den Verein hat. Aber wir brauchen vor allem zwei Punkte, weil es bisher – ich sage das mal so – etwas blöd für uns gelaufen ist. Und das wird eine schwere Aufgabe.“ Die Tabellenkonstellation, die bisherige Heimstärke der Leipziger, Veränderungen in deren Kader – für Damgaard alles zweitrangig. „Am Sonntag ist das komplett egal, spielt keine Rolle. Wir müssen zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind und höhere Ambitionen haben. Wir sind mit einem Platz in den Top-Sechs nicht zufrieden“, betont er.

Vor der Länderspielwoche konnte der SCM zu Hause gegen Stuttgart und auswärts in Erlangen noch Siege feiern. Gut für das Selbstbewusstsein sollen sie gewesen sein und Sicherheit zurückbringen. Für Damgaard war es schlichtweg Pflicht, dort zu gewinnen. „Das erwarten wir von uns und das wird auch von uns erwartet. Es ist doch nicht so, dass wir uns nach dem Sieg in Erlangen zurücklehnen und sagen: Endlich haben wir gewonnen“, meint er.

Im Gegenteil: Gerade mit Blick auf die schweren Auswärtsspiele, die noch vor dem SCM liegen, sei klar, dass nun „unsere Phase“ eingeläutet werden muss. „Es ist jetzt schon schwierig, noch Meister zu werden. Aber jeder Sportler schaut auf den Titel, schaut nach oben“, sagt Damgaard, „jetzt kommt es auf unsere Entwicklung an. Das Fundament dafür haben wir ja in den vergangenen Jahren aufgebaut.“

Vom SCM waren in der vergangenen Woche acht Spieler bei ihren Nationalmannschaften, bei Leipzig waren es sechs. Auch Damgaard war mit Dänemark unterwegs. Von einer Länderspielpause will er daher auch nicht sprechen. „Welche Pause soll das sein?“, fragt der Däne, „das war für den Großteil von uns eine ganz normale Spielwoche.“ Wie die jeweiligen Mannschaften das bis morgen wegstecken, wem die Reisen vielleicht doch noch mehr in den Knochen stecken – „das wird sich alles zeigen“, sagt Damgaard zurückhaltend.

Übrigens auch nicht für sich selbst. Denn der Däne konnte in den letzten zwei Tagen nicht trainieren. Was dahintersteckt, bleibt allerdings aufgrund der neuen Datenschutzrichtlinie des Vereins (Volksstimme berichtete) geheim. Heißt: Hinter seinem Einsatz steht zwar noch ein Fragezeichen. Aber für die Magdeburger soll es in Leipzig ja nicht auf den goldenen Wurf in der Schlusssekunde ankommen.