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Handball SCM ist zum Siegen verdammt

Die erste Titelchance ist dahin. Schon am Samstag geht es für den SC Magdeburg jetzt darum, den Anschluss in der Liga nicht zu verlieren.

Von René Miller 04.10.2019, 01:01

Berlin/Magdeburg l Zeljko Musa hatte sich nach dem Pokal-Aus bei den Füchsen am Dienstagabend vor der Berliner Schmelinghalle schon mit enttäuschter Miene in den Sitz des Mannschaftsbusses fallen lassen. Marko Bezjak stand dagegen noch draußen, schrieb Autogramme und nahm die aufmunternden Worte der SCM-Fans nach dem bitteren 30:31 eher als schwachen Trost entgegen. „Es soll momentan einfach nicht sein. Wir geben alles, aber es reicht am Ende nicht. Göppingen wird jetzt für uns zum absoluten Muss. Da zählt nur ein Sieg“, sagte ein sichtlich frustrierter Bezjak.

Christian O’Sullivan wurde einige Meter weiter zwar von seiner Freundin getröstet, aber die Enttäuschung über die aktuelle sportliche Situation kann man nicht so einfach wegküssen. O’Sullivan: „Wir spielen derzeit nicht unseren besten Handball. Trotzdem sind wir richtig gut ins Spiel gekommen. Doch dann haben wieder Kleinigkeiten gegen uns entschieden. Das muss sich schon am Sonnabend gegen Göppingen ändern.“

Nach vier Pflichtspielniederlagen dürften jetzt aber selbst die Göppinger, die bei den Löwen erst nach Verlängerung im Pokal verloren haben, ein hartes Stück Arbeit werden. Doch gerade da kann und muss sich eine Mannschaft beweisen. Trainer Bennet Wiegert: „Wir sind keine Sonnenschein-Truppe. Und ich habe richtig Bock darauf, dass wir jetzt die Wende hinkriegen.“

Dafür muss sich aber am Auftritt der Grün-Roten einiges ändern. Phasen wie beim 3:9-Lauf nach der Pause gegen die Füchse dürfen einer Mannschaft wie dem SCM nicht passieren. „Uns fehlt derzeit der Killerinstinkt und die Sicherheit in der Crunchtime“, bestätigt Wiegert. Die Mannschaft gab sich zwar nicht auf und kämpfte sich wieder heran, konnte aber genau wie schon in Wetzlar das Spiel nicht mehr drehen.

Gegen Göppingen müssen die Magdeburger deshalb auch endlich wieder das Torwartduell gewinnen. Dass ein Ausnahme-Keeper wie Jannick Green bei den Füchsen in einer knappen halben Stunde Spielzeit ohne Parade blieb, ist eigentlich unglaublich. Der Däne ist selbstkritisch genug, um zu wissen, dass er von seiner Weltmeisterform derzeit weit entfernt ist. Und der Trainer ist fast schon gezwungen, es gegen Göppingen mal mit Tobias Thulin von Beginn an zwischen den Pfosten zu versuchen. Vielleicht nimmt das auch Druck von Green.

Weit entfernt von seiner Normalform ist auch Albin Lagergren. Der Schwede kann mit seinen Zuspielen und seiner individuellen Stärke eine gegnerische Abwehr eigentlich reihenweise auseinanderreißen. Aber davon war zuletzt kaum noch etwas zu sehen. Lagergren kam zwar mit guter Form nach seinem Fußbruch zurück, ist jetzt aber in einem echten Leistungsloch. Und weil der in der Vorbereitung stark aufspielende Christoph Steinert ebenfalls weit von seiner Form entfernt ist, geht vom rechten Rückraum des SCM kaum Gefahr aus. Dadurch lastet beim Spielaufbau zu viel auf den Schultern von Marko Bezjak. Aber die werden nur mit Siegen wieder breiter.

Das Pokal-Aus tut übrigens auch wirtschaftlich weh. Denn anders als im Fußball werden die Einnahmen im Pokal nicht geteilt. Für die Gastteams gibt es im Achtelfinale und Viertelfinale lediglich 7500 Euro als Fixsumme. Durch Hotelübernachtung und Fahrtkosten dürfte für den SCM da kein großes Plus bleiben, während die Füchse auch dank der knapp 2000 mitgereisten Fans laut Manager Bob Hanning eine sechsstellige Summe als Einnahme verzeichnen können.

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