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Handball SCM kämpft sich durch die Generalprobe

Vor dem EHF-Cup-Rückspiel in Porto ist der SC Magdeburg ordentlich gefordert worden: In Bietigheim gelang dem Bundesligisten ein 33:29-Sieg.

Von Daniel Hübner 23.11.2018, 00:01

Bietigheim l Bennet Wiegert traute seinen Augen nicht, als er die Kabine seiner Mannschaft betrat. „Da saßen einige mit hängenden Köpfen“, berichtete der Coach des SC Magdeburg im Sky-Interview. Wiegert konnte das nicht verstehen, sein Team war in den 60 Minuten zuvor von der gastgebenden SG BBM Bietigheim zum Kampf aufgefordert worden und hatte diesen auch angenommen. „Ich bin froh, dass meine Mannschaft den Gegner nicht unterschätzt hat oder arrogant aufgetreten ist“, erklärte der Coach des Handball-Bundesligisten, der am Donnerstagabend vor 1708 Zuschauern einen 33:29 (19:15)-Erfolg eingefahren hat – seinen 13. Saisonsieg.

Mit Kampf allein geben sich die Grün-Roten aber nicht mehr zufrieden. Sie wollen immer das zeigen, was sie eigentlich ausmacht. „Fast die gesamte Saison zeichnet uns das Tempospiel aus der Abwehr heraus aus“, sagte Matthias Musche und ergänzte: „außer heute“. Musche selbst war mal wieder der beste Werfer, mit zehn Treffern baute er sein Saisonkonto auf 139 Tore aus und hat damit bereits eines mehr erzielt als im gesamten Spieljahr 2017/18. Aber auch er ist in Bietigheim gescheitert. Und zwar an Keeper Domenico Ebner, der mit 17 Paraden glänzte. „Mit ihm hatte jeder seine Schwierigkeiten“, lobte der 26-jährige Linksaußen den BBM-Torhüter. Letztlich betrug die Wurfquote der Magdeburger lediglich 48 Prozent, teilte Wiegert mit: „Der schlechteste Wert in dieser Saison.“

Die hatte auch Michael Damgaard, der gleich zum zähen Beginn der Partie die Brechstange mit der rechten Wurfhand auspackte. Von vier Versuchen markierte er bis zur elften Minute einen Treffer – der Gastgeber führte mit 6:3.

Bietigheim zelebrierte das Konterspiel, das den Aufsteiger und Tabellenvorletzten in der vergangenen Saison in der zweiten Liga so geprägt hatte – und eigentlich die große Qualität des SCM ist. Der wiederum agierte nicht aggressiv genug in der 6-0-Abwehr, was die Hausherren neben den Tempogegenstößen zum Erfolg nutzten.

Erst nach dem 13:11 (23.) kam Magdeburg in die gewohnte Erfolgsspur, legte einen 8:2-Lauf zum 15:19-Pausenstand hin. So lief die Partie erneut auf einen souveränen Durchmarsch in der zweiten Hälfte hinaus. Souverän war letztlich auch der Sieg, aber es war längst kein Durchmarsch bis zum Abpfiff.

Beim 25:28 (48.) nahm Wiegert seine erste und einzige Auszeit. „Wir haben alles im Griff“, stellte der Coach klar, „aber wir müssen wieder die Zweikaämpfe gewinnen.“ Seine Schützlinge taten ihm und vor allem sich selbst den Gefallen und warfen sich über ein 27:33 (54.) zum Sieg. „Wichtig sind für uns die beiden Punkte“, resümierte Wiegert.

Gar nicht unwichtig war, dass der SCM vor dem EHF-Cup-Rückspiel am Sonntag beim FC Porto noch einmal gefordert wurde – von einem vermeintlich schwächeren Gegner. Wenn die Grün-Roten am heutigen Freitag das Hotel „Goldener Pflug“ in Ludwigsburg verlassen und in den Flieger nach Portugal steigen, sollten sie also die Köpfe wieder gehoben haben.

Mehr Informationen zum SCM gibt es hier.