1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SC Magdeburg
  6. >
  7. SCM kann gegen Füchse nicht gewinnen

Handball SCM kann gegen Füchse nicht gewinnen

Der SC Magdeburg verliert gegen die Füchse aus Berlin auch das Rückspiel mit 25:27 (12:11).

Von Anne Toss 23.12.2018, 15:16

Magdeburg l Gegen die Füchse Berlin soll dem SC Magdeburg in dieser Bundesliga-Saison kein Erfolg gelingen. Im Gegenteil: Das Motto: „Hier ist unser Revier“, das auf dem Mannschaftsbus der Füchse prangt, kam gestern fast einer Drohung an den SCM gleich. Die ausverkaufte Getec-Arena blieb am Ende in Füchse-Händen. Nach dem 24:27 im Hinspiel verloren die Magdeburger auch das Heimspiel: 25:27.

„Generell tun Niederlagen weh. Und kurz vor Weihnachten haben wir uns erhofft, an Heiligabend beim Baumsingen mit zwei Punkten dazusitzen. Da haben uns die Berliner einen Strich durch die Rechnung gemacht“, meinte Robert Weber. Die Berliner um Torhüter Silvio Heinevetter freuten sich dagegen über die sprichwörtliche „Kirsche auf dem Sahnehäubchen“. Paul Drux frohlockte: „Hier in Magdeburg zu gewinnen, vor dieser Kulisse, macht immer unheimlich viel Spaß.“

Dabei zeigten die Spieler auf dem Feld all das, was ein Derby ausmacht. Vor 6600 Zuschauern ging es von Beginn an kampfbetont und hitzig zur Sache. Als Matthias Musche nach nicht einmal einer Minute umknickte, weil ihn Mijajlo Marsenic bedrängt hatte, begann das erste Pfeifkonzert.

Musche konnte zwar nach kurzer Pause weiterspielen, für ihn ging es aber nach Abpfiff direkt zur Behandlung. Dass er über die komplette Zeit weitermachen konnte, war wohl auch dem Adrenalin in seinem Körper geschuldet. Nach Abpfiff äußerten sich die Verantwortlichen zur genauen Diagnose zumindest zögerlich. Trainer Bennet Wiegert meinte, ein Einsatz von Musche in Leipzig am 27. Dezember sei fraglich.

In der Folge mussten sich beide Mannschaften jedes Tor hart erkämpfen. Die Füchse  kamen erst nach sieben Minuten überhaupt zu ihrem ersten Treffer zum 1:2. Bis weit in die zweite Hälfte blieb die Partie eng. 12:11 führten die Gastgeber zu Pause. Und auch danach dasselbe Bild: Der SCM legte vor, die Füchse zogen nach. Bis zur 40. Minute, als sich das Spiel komplett drehte. Der SCM verlor völlig den Faden. Paul Drux glich zum 16:16 aus – und dann folgte ein 6:0-Lauf der Berliner bis zum 22:16.

Torhüter Jannick Green suchte später nach Ursachen. „Da war die Luft ein bisschen raus aus unserem Spiel“, sagte er. „Wir haben ein paar Mal aufs Tor geworfen, da hat die ganze Halle gedacht, das ist ein Freiwurf. Es gab aber keinen Pfiff. Und dann kriegen wir direkt die Gegenstöße. Das ist schwierig zu akzeptieren und das hat uns ein bisschen getötet.“

Doch diese „komischen Entscheidungen“ der Schiedsrichter wollte Green nicht als einzige Erklärung  gelten lassen. „Wir haben den Fokus verloren, und die Füchse haben uns in der ersten und zweiten Welle direkt bestraft. Das können wir uns nicht erlauben.“

Hinzu kam: Auch Green konnte an die Leistung seines Gegenübers Silvio Heinevetter nicht heranreichen. Das Torhüter-Duell ging klar an die Gäste. Bei jeder Parade schallten „Heine“-Rufe von den Berliner Anhängern durch die Halle. Gerade in der Schlussphase parierte der Nationaltorhüter stark – profitierte aber auch von den teilweise schwachen Abschlüssen von Mads Christiansen und Albin Lagergren. 

Auch die späte Rote Karte gegen Mijajlo Marsenic konnte der SCM nicht mehr als Momentum für sich nutzen. Damgaard und Weber brachten ihr Team noch einmal auf 24:26 heran. Doch die Füchse ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen, gewannen letztlich souverän mit 27:25.

SCM-Trainer Bennet Wiegert hat seinen Spielern an Heiligabend dennoch freigegeben, „dass sie bei ihren Familien etwas Abstand gewinnen können“. Allein auf die Verletzten will er die Niederlage nicht schieben. „Aber wenn Bezjak und O‘Sullivan nicht zur Verfügung stehen und man würde es nicht merken, dann hätte ich in der Kaderaufstellung bislang ja einen Fehler gemacht.“

Weitere Artikel zum SC Magdeburg finden Sie hier.