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Handball SCM mit Respekt in den DHB-Pokal

Obwohl die Magdeburger beim Turnier in Göttingen mit dem HSV, Northeim und Hagen klarer Favorit sind, reist der SCM mit viel Respekt an.

Von René Miller 17.08.2019, 01:01

Göttingen/Magdeburg l Dass sich die Handballer des SC Magdeburg gestern schon auf den Weg nach Göttingen machten, zeigt, wie ernst der SC Magdeburg die 1. Runde im DHB-Pokal nimmt. „Wir gehen das so an wie ein Bundesligaspiel. Und dazu gehört auch, dass ich die Spieler am Abend zuvor zusammen haben will und sie sich voll konzentrieren können“, erklärt Trainer Bennet Wiegert vor dem kleinen Final Four, in dem es heute Nachmittag (16 Uhr) gegen Gastgeber Northeimer HC geht. Weil die Halle des Drittligisten zu klein ist, findet das Turnier in der Göttinger Arena statt.

In den Vorjahren war der Pokalauftakt manchmal sogar Teil der Vorbereitung. Aber das verbietet sich in der aktuellen Runde schon allein deshalb, weil im Finale mit dem HSV Hamburg ein ambitionierter Zweitligist warten könnte. Die Hamburger treffen heute Abend (19 Uhr) im anderen Halbfinale Drittligist Eintracht Hagen. Da der Pokal im Handball nicht so extreme eigene Gesetze wie im Fußball hat, ist also durchaus mit einem Finale zwischen dem SCM und dem HSV auszugehen.

„Ich bin froh, dass dieses Turnier nicht in Hamburg stattfindet“, hatte Wiegert schon direkt nach der Auslosung gesagt. Und die letzten Wochen haben den SCM-Trainer in seinem Respekt vor dem HSV bestätigt. Wiegert: „Ich freue mich, dass der HSV so eine gute Vorbereitung gemacht hat. Dabei wurde mit Kristianstad ein Champions-League-Teilnehmer geschlagen und mit St. Raphael ein französisches Spitzenteam. Das zeigt, welchen Fokus wir auf ein mögliches Finale gegen den HSV legen sollten. Wer die nicht auf dem Schirm hat, ist wahnsinnig.“

Mit dem Ex-Magdeburger Jens Schöngarth und Tobias Schimmelbauer haben die Hamburger zwei Ex-Bundesligaspieler in ihren Reihen. Und mit Torsten Jansen sogar einen Weltmeister von 2007 als Trainer. Der will aber über den SCM noch gar nicht groß reden. Jansen: „Wir müssen erst einmal Hagen schlagen. Sollten wir dann auf den SCM treffen, geht es in erster Linie darum, uns gut zu verkaufen. Der SCM ist ein absolutes Top-Team, sogar europäische Spitze.“

Auf die im Handball übliche Videostunde verzichtet der 42-Jährige. Jansen: „Wenn ich den Kader des SCM so durchgehe, fällt es mir schwer, meine Mannschaft auf besondere Stärken hinzuweisen. Da sind so viele Top-Spieler drin. Da kann man sich nicht auf ein, zwei Leute konzentrieren.Da schaue ich mir besser das Spiel des SCM am Sonnabend an und sage dann paar Sätze zu meinen Jungs. Aber erst einmal müssen wir ja auch ins Finale kommen.“

Beim besagten Spiel des SCM am Sonnabend schlagen bei einem Verantwortlichen der Northeimer sogar zwei Herzen in der Brust. Vereinsvorsitzender Knut Freter ist nämlich seit seiner Bundeswehrzeit ein großer SCM-Fan. „Ich war Berufsoffizier und am Diesdorfer Graseweg stationiert. Bei den Spielen des SCM war ich fast immer in der damaligen Bördelandhalle dabei“, erinnert sich der 66-Jährige.

Beim extremen Hochwasser 2002 half er mit, die Bördelandhalle durch den steigenenden Grundwasserpegel vor Schaden zu bewahren. Und das war damals auch die große Zeit des SCM mit dem Gewinn der Champions League. Freter: „Es hat mich fasziniert, wie Magdeburg den Handball lebt und angestachelt, hier in Northeim selbst im Handball einzusteigen. Wir sind auch auf einem guten Weg etwas aufzubauen, haben einige junge Spieler, die im Nachwuchsbereich sogar in Hannover oder Magdeburg in den Leistungszentren waren. Mit Sören Lange hat aber ausgerechnet unser Ex-Magdeburger schon langfristig Urlaub geplant und ist nicht dabei.“

Freter hofft aber auf viele Magdeburger Fans. „Wir haben bisher pro Tag rund 1000 Karten verkauft. Das Fassungsvermögen liegt bei 3000 Zuschauern. Da können sich die SCM-Fans also auch noch spontan auf den Weg machen.“