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Handball SCM möchte "Wundertüte" aus Franken besiegen

Die Bundesliga-Handballer des SC Magdeburg wollen einen Heimsieg gegen die "Wundertüte" HC Erlangen landen.

Von Daniel Hübner 16.11.2017, 00:01

Magdeburg l Adalsteinn Eyjolfsson saß lächelnd vor den Journalisten, als er am 22. Oktober der Erlanger Handballwelt präsentiert wurde. HCE-Geschäftsführer René Selke bedachte ihn soeben mit den schönsten Worten, die ein Neuankömmling hören kann. „Er hat eine unfassbare Fachkompetenz und Leidenschaft für den Sport“, sagte Selke. „Und er überzeugt uns in seiner strukturierten Art, zu denken und zu arbeiten.“

Eyjolfsson bestreitet am heutigen Donnerstag sein nunmehr drittes Bundesliga-Spiel als Trainer der Franken. Die Partie beim SC Magdeburg wird um 19 Uhr (Getec-Arena) angeworfen. Und auch der SCM-Coach kann allein aus den gemeinsamen Kursen zur Trainer-A-Lizenz, die sie besucht haben, nur Gutes über sein Pendant berichten: „Wir haben sehr gute Gespräche geführt. Ich halte ihn für einen sehr guten Fachmann“, sagte Bennet Wiegert.

Genug des Lobes für Eyjolfsson, der vom Liga-Konkurrenten TV Hüttenberg zum HCE wechselte und dort den entlassenen Robert Andersson ersetzte. Der allerdings nicht sogleich die Erlanger Handballwelt verändert hat. Aber er gibt ihr zumindest gerade eine neue Struktur. „Für mich ist die Mannschaft ein Überraschungsei“, sagte Wiegert. Tatsächlich weiß man nicht recht, wie Eyjolfsson sein Team in Magdeburg aufstellen wird. Er hat bei den bisherigen Auftritten bei der HSG Wetzlar (23:26) und gegen TuS N-Lübbecke (22:22) einiges ausprobiert. Erlangen ist also eine Wundertüte, die sich zumindest in der Abwehr stärker präsentiert: „Wir haben in den letzten Tagen sehr viel an unserer Defensive gefeilt, und ich finde, dass diese schon sehr gut funktioniert hat“, sagte Eyjolfsson nach der Wetzlar-Niederlage. Nach dem Remis gegen Lübbecke meinte er: „Es ist ein Prozess, in dem wir uns gerade befinden. Wir werden die Dinge weiter vorantreiben und dann auch erfolgreich sein.“

Wiegert vermutet zumindest, dass es „ein ganz anderes Spiel wird“, als der HCE zuletzt gezeigt hat und als es die Tabellensituation vermuten lässt. Erlangen steht nur auf Platz 16 mit 6:18 Punkten, der SCM ist Sechster (16:10). Wiegert ist sich sicher, dass „der Kader des HCE besser besetzt ist als zum Beispiel von Lemgo“. Und nicht zuletzt glaubt er, dass Erlangen relativ locker in die Partie gehen wird: „Denn in Magdeburg haben sie nichts zu verlieren.“ Die Statistik spricht jedenfalls für den SCM. In der vergangenen Saison gewann Grün-Rot zu Hause 27:25, in der Nürnberg-Arena, Heimstätte des HCE, noch etwas deutlicher – 33:27.

Bei Erlangen ist vieles davon abhängig, ob die Mannschaft die verletzungsbedingten Ausfälle von Rechtsaußen Johannes Sellin (Hand-OP am Montag) und Nicolai Theilinger (Rückraum rechts) kompensieren kann. Wiegert hofft indes auf den Einsatz von Christian O‘Sullivan, der aufgrund eines Pferdekusses nicht mit der Mannschaft trainieren kann. Zum Spiel erklärte der 35-jährige Coach: „Der größte Fehler ist es zu denken, hier geht es um einen Sieg mit 10 oder 15 Toren. Wenn wir mit dieser Einstellung reingehen, werden wir bitter bestraft.“

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