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Handball SCM-Torjäger Weber genießt jede Sekunde

Nach seinem 2000. Bundesligator will Robert Weber am Sonntag gegen Porto im EHF-Cup auf Torejagd gehen.

Von René Miller 17.11.2018, 00:01

Magdeburg l Ein Gläschen Wein mit seiner Frau Lisa und dann noch „House of Cards“ geschaut - Robert Webers Abend nach dem Legendentor war eher beschaulich. Weber: „Die große Party hebe ich mir für das Saisonende auf. Denn ich will diese Tormarke unbedingt mit einem Titel krönen. Das wäre ein absoluter Traum. Und wir sind dafür in drei Wettbewerben ja noch aussichtsreich vertreten.“ Neben Rang zwei in der Meisterschaft und dem spektakulären Einzug ins Pokal-Viertelfinale (mit einem Sieg beim Achtelfinale in Flensburg) steht am Sonntag (15 Uhr, Getec-Arena) das Hinspiel in der 3. Runde des EHF-Cups gegen den FC Porto an.

Wenn der 32-Jährige über sein 2000. Tor spricht, bekommt er selbst am Tag danach noch Gänsehaut. Weber: „Ich habe mir am Freitag auch gleich die Volksstimme und andere Zeitungen geholt. Auch die österreichischen Medien habe ich online verfolgt. Die Artikel bekommen alle einen Ehrenplatz und machen mich unheimlich stolz.“

Auch seine Schuhe, die er beim Spiel gegen Lemgo trug, stehen schon versehen mit einer 2000 für den Ehrenplatz bereit. Für Weber gehört dieser ganze emotionale Rahmen einfach dazu. Weber: „Ich genieße jede Sekunde rund um dieses Tor. Als großer NBA-Fan weiß ich ja auch, was da alles rund um so ein Jubiläum veranstaltet wird.“ Als Basketball-Superstar Dirk Nowitzki die 31000-Punkte-Marke knackte, wurde beispielsweise sogar das Spiel unterbrochen. Weber: „In der HBL ist das natürlich undenkbar. Aber ich fand es richtig schön und es ehrt mich sehr, dass die Lemgoer nach meinem Tor das Spiel verzögerten und ich mich auf der Platte bei den Fans für ihre stehenden Ovationen bedanken konnte. Absoluter Wahnsinn, was da abging. Dass die ganze Halle stand, damit hätte ich nie gerechnet. Da bekomme ich heute noch Gänsehaut, wenn ich an diesen Moment denke.“

Und fast wäre der historische Moment erneut aufgeschoben worden. Weber: „Anfang der Woche sah es bei mir gar nicht nach einem Einsatz aus. Ich war am Montag mit dem rechten Knöchel umgeknickt und konnte selbst am Mittwoch nicht voll trainieren. Am Donnerstag konnte ich mich aber fit melden. Und nach dem Warmmachen hat mir der Trainer gesagt, dass ich von Beginn an spiele.“

Nach dem Spiel hatte er sich Söhnchen Lio bei der Ehrenrunde auf die Platte geholt und winkte überglücklich den Fans zu. Sein vierjähriger Filius wird diesen Moment aber erst in einigen Jahren richtig zu deuten wissen. Weber: „Mein Torjubiläum kann er natürlich noch nicht einschätzen. Er hat lediglich wissen wollen, ob wir gewonnen haben. Das hat ihm gereicht, damit war er zufrieden.“

Als Weber nach dem Spiel von seinen Freunden aus Möckern einen kleinen Pokal überreicht bekam, war natürlich auch die Frage da, an welches der vielen Tore sich der Österreicher besonders erinnert. Weber: „Da muss ich gar nicht so lange überlegen. Zunächst fällt mir der abgeknickte Wurf aus dem Rückraum vor gut acht Jahren gegen die Rhein-Neckar Löwen ein. Dann habe ich mal ein 360-Grad-Tor gegen den HSV gemacht. Gerne denke ich auch an den verwandelten Siebenmeter zum Unentschieden in Kiel zurück. Auch der Dreher von Außen gegen Füchse-Torwart Silvio Heinevetter werde ich nie vergessen.“

An ein entsprechendes Tattoo denkt Weber natürlich auch schon. „Falls ich die Bundesliga verlasse, würde ich mir die Anzahl der Tore, die ich bis dahin ingesamt geworfen habe, verewigen lassen“, so Weber, der schon in konkreten Gesprächen mit anderen Vereinen ist. Weber: „Ich war ja ohne laufenden Vertrag noch nie auf dem freien Markt. Da ist es mal ganz interessant, was sich alles so ergeben kann. Und ich fühle mich auch mit 32 Jahren noch topfit. Da kann man mich guten Gewissens verpflichten. Einen bestimmten Trend gibt es aber noch nicht.“

 

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