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Handball SCM will ersten Sieg gegen Leipzig

Im Ostderby der Bundesliga erwartet der SC Magdeburg Sonntag den SC DHfK Leipzig. Die Trainer versuchen die Brisanz herunterzuspielen.

Von Daniel Hübner 15.10.2017, 02:00

Magdeburg l Bennet Wiegert würde das Spiel nur allzu gerne als normales Spiel sehen, in dem es einfach um zwei Punkte geht. Aber der SCM-Trainer weiß auch, dass Spiele gegen DHfK Leipzig allerorts für erhöhten Puls sorgen. Die Brisanz, die Tage vor dem Anwurf erzeugt wurde, „ist mir, ehrlich gesagt, zu viel“, sagte der 35-Jährige. Auch sein Pendant André Haber hält Brisanz weit von sich. Er spürt Vorfreude, erklärte er am Freitag am Telefon, aber er fühle sich nicht elektrisiert. „Der Fokus liegt voll auf der Vorbereitung auf die Partie“, betonte Haber.

Im Gegensatz zum Leipziger Kollegen, dem alle Spieler am Sonntag ab 15 Uhr in der Getec-Arena zur Verfügung stehen, muss Wiegert zunächst den Gesundheitszustand seiner Akteure überprüfen. Allen voran jenen von Zeljko Musa. Wie schwer er sich zuletzt gegen Wetzlar am linken Knie verletzt hat, ist noch nicht klar, aber die bekannte Einblutung lässt keinen Einsatz vermuten. „Niklas Danowski von den Youngstern wird in jedem Fall zum Kader gehören“, so der Coach. Zudem hat sich Nemanja Zelenovic zwischenzeitlich wurfunfähig gemeldet, er war – auch gegen Wetzlar – auf die linke Schulter gefallen. Und Piotr Chrapkowski stellte einen dicken Ellenbogen fest. „Ich denke aber, dass beide spielen können.“

So wenig wie Leipzig nun den SCM als Lieblingsgegner empfindet, empfindet der SCM Leipzig als Angstgegner. „Warum sollten wir Angst haben?“, fragte Wiegert. „Es geht nicht um Leben und Tod, sondern um die Freude am Gewinnen. Und wir haben Grund genug, selbstbewusst ins Spiel zu gehen.“ Zwei Gründe lauten: 12:6 Punkte und Platz fünf. Keeper Jannick Green betonte: „Wir wollen Leipzig besiegen und sie nicht wieder in unserer Halle jubeln sehen.“ Wie im Februar 2016, als Leipzig mit 31:28 gewann.

Und Haber kann sich auch gut vorstellen, wie sein Team die bisherige Derby-Bilanz von zwei Siegen und zwei Unentschieden ausbaut. Von einer Favoritenrolle des SCM spricht er lediglich aufgrund des Heimrechts. Er sagte nur: „Der SCM hat wieder eine starke Mannschaft mit den bekannten Qualitäten.“ Er sagte aber auch: „Wir kommen nach Magdeburg, um zu punkten.“

Nach der knappen 30:31-Niederlage vor neun Tagen gegen Füchse Berlin war Haber erst enttäuscht, letztlich aber stolz auf die Leistung, die unter anderem vom verstärkten Tempospiel geprägt war. „Darauf hatten wir uns zu diesem Spiel fokussiert. Aber wir arbeiten im Training immer an den Baustellen, die wir im Spiel zuvor gesehen haben.“ Zuletzt beim 26:26 gegen TuS N-Lübbecke war das „ganz sicher die Wurfqualität“.

Haber und Wiegert ist Aufarbeitung wichtig – aber dann auch das Abhaken. Diese Reife, nach Siegen „nicht zum Höhenflug anzusetzen“ oder sich nach Niederlagen „nicht runterziehen zu lassen“, spricht Haber seinem Team zu. So haben die Leipziger bereits 11:7 Zähler gesammelt – Platz sieben.

Und: Man kennt sich. Womöglich folgt deshalb auch das fünfte Ostderby allenfalls den Handballregeln, aber keiner Regel, die Favoriten-Außenseiter-Partien schreiben. Oder wie Andreas Rojewski, der Ex-Magdeburger im Leipziger Trikot, erklärte: „Die Tagesform wird entscheidend sein.“

▪ Kartengewinner: Jeweils zwei Freikarten für das Spiel haben gewonnen: Carola Martins aus Rogätz und Zoltan Palfi aus Magdeburg. Die Tickets können vor Anwurf in der Miesner-Lounge, Eingang 4 der Getec-Arena abgeholt werden.

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