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Handball SCM zu harmlos im Angriff

Der SC Magdeburg verlor bei der SG Flensburg-Handewitt mit 24:29 (12:15). Bester SCM-Werfer war Robert Weber mit zwölf Toren.

Von Daniel Hübner 23.11.2017, 21:17

Flensburg l Der derzeit größte anzunehmende Unfall beim SCM ereignete sich in der 19. Minute: Abwehrchef Zeljko Musa fasste sich nach Zweikämpfen mit Lasse Svan und Kentin Mahé erst an die schmerzende linke Schulter und brachte danach Guido Engemann auf Hochtouren: Der Physiotherapeut versuchte beim 31-jährigen Kroaten zu retten, was letztlich nicht mehr zu retten war. Musa saß mit traurigem Blick den Rest des Bundesliga-Spiels zwischen der SG Flensburg-Handewitt und den Grün-Roten am Donnerstagabend auf der Bank. Und musste zusehen, wie seine Mannschaft erneut einem Top-Team der Liga mit 24:29 (12:15) unterlag.

Flensburgs Trainer Maik Machulla war sich vor dem Anwurf noch sicher, dass „wir alles in die Waagschale werfen müssen, um zu gewinnen“, sagte der 40-Jährige bei Sky. Sein Magdeburger Pendant Bennet Wiegert erklärte indes: „Ich glaube, dass unsere Zeit kommt und wir noch überraschen werden.“ Und das Spiel in Flensburg hätte ein Anfang sein können. Aber dann kam eben jener Schock in der 19. Minute. „Das hat uns in die Karten gespielt“, sagte Machulla. „Da war die Mannschaft in einer Schockstarre, das hat sie beschäftigt“, erklärte Wiegert.

Dem eingewechselten Gleb Kalarash ist aber kein Vorwurf zu machen. Der 26-jährige Russe fügte sich in die offensive 6-0-Abwehr ein und hielt mit Piotr Chrapkowski den Mittelblock so dicht, wie es nur ging. Allerdings fehlte tatsächlich die Qualität eines Musa am Flensburger Kreis, um mehr Akzente zu setzen.

Und Magdeburg kam von der ersten Minute an gut ins Tempospiel – auch im Positionsangriff. Wenngleich die Flensburger Deckung Michael Damgaard sehr gut abschirmte, führten die Gäste vor 6025 Zuschauern in der FlensArena zwischenzeitlich mit 10:8 (19.). Neben dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Musa kassierte allerdings Chrapkowski zudem eine Zeitstrafe. Das Überzahlspiel nutzte die SG, drehte den Spieß um (11:10/23.) und warf sich bis zur Pause auf drei Tore in Führung (15:12).

Zur zweiten Halbzeit brachte Wiegert für Keeper Jannick Green (3 Paraden) Dario Quenstedt (6/1 Siebenmeter). Und der 28-Jährige war sofort im Spiel. Ihm, einer weiterhin kompakten Defensive und nicht zuletzt den Toren von Robert Weber (12, davon sechs Siebenmeter) war es zu verdanken, dass der SCM zunächst nicht den Anschluss verlor. So markierte der äußerst treffsichere Österreicher, der am Sonnabend seinen 32. Geburtstag feiert, seinen zwölften Treffer im 14. Versuch zum 21:19 (48.).

Trotzdem war es einmal mehr die Wurfquote (nur 49 Prozent) und die äußerst magere Ausbeute des Rückraums (nur vier Treffer), die den Grün-Roten zum Verhängnis wurde. „Die Magdeburger mussten sehr um ihre Tore kämpfen“, stellte Machulla fest. Damgaard (ein Tor aus sechs Versuchen) suchte immer wieder sein Glück – und fand in Keeper Mattias Andersson (8 Paraden) oft sein Pech. Als Kalarash beim 24:20 (52.) eine Zeitstrafe kassierte, traf Simon Jeppsson (53.) zum 25:20 und zur Vorentscheidung.

Flensburg: Andersson/Möller – Karlsson, Glandorf 2, Mogensen 5, Svan 4, Wanne 4, Jeppsson 3, Steinhauser, Heinl, Zachariasson, Toft Hansen 6/1, Lauge, Klein, Mahé 5/1

SCM: Quenstedt/Green – Musa, Chrapkowski 1, Musche 4, Pettersson, Molina, Christiansen 2, Mertens, O’Sullivan 1, Bezjak, Kalarash 1, Damgaard 1, Weber 12/6, Zelenovic 1

Schiedsrichter: Behrens/Fasthoff (Wuppertal/Neuss). Zuschauer: 6025. Siebenmeter: Flensburg 2/1 - SCM 6/6. Zeitstrafen: Flensburg 1 – SCM 3

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