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Handball Stolz wie Zelenovic

Der SC Magdeburg ist wieder vollzählig. Nemanja Zelenovic hat als letzter Akteur nach der Länderspielreise den Bördeboden betreten.

Von Daniel Hübner 11.05.2017, 01:01

Magdeburg l Der späte Rückkehrer fängt die meisten Glückwünsche. Nemanja Zelenovic durfte sich am Mittwochmorgen vor dem Regenerationstraining im Herrenkruger „Life“ besonders geherzt fühlen. Nach zwei Siegen mit Serbien in der EM-Qualifikation gegen die Rumänen (27:22 und 23:22) waren ihm die Schulterklopfer seiner Clubgefährten beim SCM gewiss. Zelenovic, der am Dienstagabend als letzter Magdeburger Bördeboden betreten hatte, setzte dabei sein typisch schüchternes Lächeln auf, aber sofort entbrannte auch die Euphorie im stolzen Serben, der für sein Nationalteam auf dem Weg zur Europameisterschaft nach Kroatien 2018 bislang 15 Tore in der Gruppenphase erzielt hat. „Die beiden Siege waren ganz wichtig für uns“, erklärte der 27-Jährige. „Wir haben die Chance, in die Endrunde zu kommen. Aber wir müssen auswärts besser spielen“, meinte er mit Blick auf das knappe Resultat in Bukarest. Serbien führt die Gruppe 2 mit sechs Punkten an.

Diese Erfolge machen auch jeden Schmerz erträglicher: Denn den ersten Beweis für einen harten Kampf in den vergangenen Tagen lieferte sein Körper. Eine dicke Schmarre hat sich Zelenovic am rechten Oberschenkel zugezogen. „Ich bin oft gefallen, aber es sind nur Verbrennungen“, erklärte er seinem Trainer Bennet Wiegert und winkte ab. Viel wichtiger ist ihm, „dass mein Ellenbogen gesund ist, noch ist er etwas geschwollen, aber eigentlich ist alles wieder gut“. Die Entzündung im linken Wurfarm schleppt er seit vier Monaten mit sich herum. Und er wird sie weitertragen, wenn sie nicht vorher vollständig abklingt, bis in den Juni hinein, bis zu den nächsten Partien der Serben in der EM-Qualifikation gegen Polen und Weißrussland. Aber die Partien rücken bereits in den Hintergrund, wenn Zelenovic nur aufs Restprogramm mit den Grün-Roten blickt.

Das beginnt am Sonntag mit dem Liga-Heimspiel gegen Coburg (17.15 Uhr, Getec-Arena). Und wenngleich sein Blick schon weitergeht nach Göppingen, wo es am 20./21. Mai den EHF-Cup zu gewinnen gibt, legt er zunächst den Fokus auf den kommenden Gegner. „Coburg ist eine gefährliche Mannschaft, auch wenn der HSC Tabellenletzter ist. Wir müssen konzentriert bleiben und 110 Prozent abrufen.“

Das Hinspiel in Coburg (42:27) am 17. Dezember 2016 war der Anfang einer Serie von 21 Partien ohne Niederlage, davon 13 in der Bundesliga, davon wiederum zwölf Siege. „Wir haben eine gute Atmosphäre in der Mannschaft. Außerdem sind wir in der Lage, schwierige Situationen im Spiel gemeinsam zu lösen“, begründete Zelenovic den Lauf. Diese Serie hat Hoffnungen geweckt. „Es sind drei Punkte bis zu den Füchsen Berlin (Platz vier/d. Red.) und vier bis Kiel (3.). Und wir wollen diese Positionen jagen, dafür werden wir alles probieren.“

Bennet Wiegert wird für die Coburg-Partie allerdings Michael Damgaard womöglich schonen. Der Däne war von der EM-Qualifikation mit Kniebeschwerden zurückgekehrt. „Er hat Flüssigkeit im Knie, die muss rausgezogen werden“, erklärte der Coach. Finn Lemke (Zerrung im Adduktorenbereich) hat indes bereits am Dienstagabend beim Training Bewegungsumfänge absolviert, „die mich für seinen Einsatz optimistisch stimmen“.