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Handball Weber: "Der SCM ist klarer Favorit"

Zum Derby in der Bundesliga zwischen dem SC Magdeburg und SC DHfK Leipzig kehren einige Ex-Magdeburger zurück - darunter Philipp Weber.

Von Daniel Hübner 13.10.2017, 01:01

Magdeburg l Philipp Weber hat sich selbst das jüngste Zweitliga-Derby der SCM-Youngsters nicht entgehen lassen. Gemeinsam mit Matthias Musche saß er am vergangenen Sonnabend beim 30:29-Sieg gegen Anhalt Bernburg in der Gieseler-Halle. Dort also, wo die beiden einst gemeinsam groß geworden sind. „Das sind immer noch Momente, die man genießt“, sagte Weber zur Rückkehr in die Vergangenheit. Immerhin hatte er zehn Jahre das Trikot des SCM getragen.

Der 25-Jährige vom SC DHfK Leipzig und der gleichaltrige Magdeburger Musche haben sich allerdings nicht über das bevorstehende Duell in der Bundesliga unterhalten. „Vor solch einem Spiel“, sagte Weber, „ruhen die Freundschaften.“ Auch während der Partie, die am Sonntag in der Getec-Arena angeworfen wird (15 Uhr). „Die Vorfreude steigt mit jedem Tag“, sagte Weber.

In seiner Stimme klingt die Vorfreude tatsächlich mit, die Motivation, der Ehrgeiz, in der ehemaligen Heimstätte um Punkte zu kämpfen. „Wir reisen nicht an, um Statist zu sein. Die Bilanz spricht ja für Leipzig“, verwies Weber auf bislang zwei Unentschieden und zwei Siege. Dennoch ist sich Weber sicher: „Der SCM ist klarer Favorit, gerade weil es ein Heimspiel ist. Und Magdeburg hat eine brutal starke Mannschaft.“

Auch eine, die sich höhere Ziele setzt als die Leipziger, für die mit Andreas Rojewski, Maximilian Janke und Benjamin Meschke drei weitere Ex-Magdeburger spielen. „Es wäre vermessen, wenn wir uns das Ziel internationaler Wettbewerb stecken würden. Wir wollen in aller Bescheidenheit an unserer Weiterentwicklung arbeiten, wollen eine Heimmacht und auswärts stabiler werden“, betonte Weber. Der Status der Heimmacht ist nach den letzten beiden Auftritten in der Leipziger Arena allerdings etwas angekratzt. Erst das 30:31 (12:14) gegen Berlin. Dann das 26:26 (10:16) gegen den Tabellenletzten TuS N-Lübbecke.

Gegen Berlin war es Pech – oder eben die Qualität eines Steffen Fäth, der mit dem letzten Freiwurf den Füchse-Siegtreffer erzielte. „Das war trotzdem ein Wahnsinnsspiel, wie wir den Berlinern da Paroli geboten haben“, erinnerte sich Weber. Kein Wahnsinnsspiel war es gegen Lübbecke. „Tempo, Abwehrleistung, gute Torhüterleistungen: Das hat uns alles in der ersten Halbzeit gefehlt“, berichtete er. „Vielleicht hatten wir noch die Füchse-Niederlage zu sehr im Kopf.“

Im Kopf hat sich auch bei Weber einiges getan: War er früher noch Leistungsschwankungen unterlegen, „habe ich nun zur Konstanz gefunden“. Dabei kam ihm die Entscheidung der Leipziger im Sommer 2016, ihn nach Wetzlar zu schicken, durchaus entgegen: „Es war die sportlich beste Entscheidung für mich“, bestätigte er. Weber war in der vergangenen Saison in jeglicher Hinsicht der beste Spieler der HSG. Er wurde Liga-Schützenkönig mit 224 Toren, er schaffte den Sprung ins Nationalteam, wenngleich er weiß: „Mein Einstieg war sicher einfacher als für andere, weil ich Bundestrainer Christian Prokop schon so lange kenne.“ Und jeder weiß, wie der andere tickt. Unter Prokop hatte Weber bereits bei den SCM-Youngsters und nach seinem Wechsel 2013 in Leipzig gearbeitet.

Auch in diesem Jahr ist er in der Torjägerliste ganz oben dabei, mit 53 Treffern steht er derzeit auf Rang fünf. Und natürlich: Wer sich einmal die Krone aufgesetzt hat, möchte sie nicht mehr hergeben. „Aber das ist nicht mein primäres Ziel, ich will der Mannschaft helfen“, so der 1,94-Meter-Mann. Das tut er mit jedem Tor und mit seiner Spielintelligenz zwangsläufig. Auch am Sonntag.

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