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Handball-WM Abati: „Natürlich bin ich dabei!“

Ohne die lebende Legende des SC Magdeburg geht es bei der Handball-WM in Frankreich nicht: Joel Abati ist in die Organisation eingebunden.

Von Janette Beck 11.01.2017, 00:01

Magdeburg/Montpellier l Eine Handball-WM in Frankreich ohne Joel Abati – unvorstellbar! „Natürlich bin ich dabei“, lacht die lebende SCM-Handball-Legende ins Telefon. Im Hintergrund sind Lautsprecherdurchsagen zu hören, Bremsen quietschen. Die Volksstimme erwischt den Ausnahmespieler, der von 1997 bis 2007 das Trikot der Magdeburger trug, mit dem SCM alle großen Vereins-Titel gewonnen hat und mit Frankreich Welt- und Europameister sowie Olympiasieger wurde, am Montagmittag auf dem Hauptbahnhof in Montpellier. „Ich steige gleich in den Zug nach Paris ein, wo unser Eröffnungsspiel stattfindet“, ist der 46-jährige Franzose vor dem WM-Auftakt am heutigen Mittwoch gegen Brasilien (20.45 Uhr) in Plauderlaune.

Die Vorfreude ist groß: „Eine Heim-WM, das ist immer etwas Besonderes. Natürlich ist der Druck groß. Wir sind aktueller Weltmeister, haben aber zuletzt bei der EM und bei Olympia Gold verpasst. Wir müssen den Titel holen. Ganz klar. Das ist wichtig für unser Land, für unser Publikum, für die heutige Generation und für die Zukunft“, fasst der auf Martinique geborene Ex-SCM-Star die hohen Erwartungen an das französische Handball-Team, das in der Heimat den Beinamen „Les experts“ trägt, zusammen.

Als Konkurrenten hat Abati neben dem DHB-Team („Das ist unser Gegner Nummer eins. Es sind junge, ehrgeizige Jungs, und Deutschland hat schon oft bewiesen, dass es eine Turniermannschaft ist. Zuletzt ja mit dem EM-Titel und Olympia-Bronze.“) auch Spanien und Dänemark auf dem Zettel. „Aber auch andere europäische Teams sind sehr stark. Da kann immer einer überraschen. Für uns heißt das, wir werden immer 100 Prozent geben müssen, sonst erleben wir böse Überraschungen.“ Zumal es einige Fragezeichen gibt. „Keiner weiß, wie das neuformierte Team mit dem neuen Trainer beim ersten gemeinsamen Turnier funktioniert – vor allem, wenn irgendetwas passiert, es Niederlagen gibt oder sich jemand verletzt.“

Abati selbst ist als „Sportminister“ von Montpellier in die Organisation des Viertelfinalspiels in seinem Heimatort eingebunden: „Ich habe die Kontakte zur Politik und zu Sponsoren hergestellt und mich um das Rahmenprogramm gekümmert“, erklärt der umtriebige „Mr. Handball“.

Und dann verrät Abati, der eine eigene Handball-Akademie betreibt, dass er in naher Zukunft der Politik den Rücken kehren will: „Bisher hatte meine Familie Vorrang, aber meine Kinder sind jetzt groß. Paola ist 17, Chloe 14 und ich kann mir endlich meinen Traum erfüllen, Trainer zu werden. Ich mache gerade den A-Schein.“