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SC Magdeburg Die „Krieger“ erwachen

Für den SCM zog nach dem 29:25 gegen Göppingen wieder Normalität ein. Konzentration vorm Duell in Hamburg - auch von „Krieger“ Bagersted.

Von Janette Beck 18.12.2015, 00:01

Magdeburg l Das Siegerbierchen in der Kabine hatte Jacob Bagersted mit großem Genuss buchstäblich weggezischt. Es sorgte beim Abwehr-Recken, dessen Wangen lange nach dem Abpfiff immer noch glühten, gleichzeitig dafür, dass der heißgelaufene Motor etwas heruntergekühlt wurde.
Bereits vor dem Anpfiff hatte er mit angespanntem Körper und geballten Fäusten einlaufend das Sinnbild eines „Kriegers“ verkörpert: Vollgepumpt mit Adrenalin und zu allem bereit. Dass dies am Mittwochabend noch mehr als sonst der Fall war – zumal der frischgebackene Papa die Nacht zuvor kaum geschlafen hatte, weil die acht Tage alte „Prinzessin Alba“ ningelig war und viel geweint hatte – lag wohl auch an Bennet Wiegert. Der Ex-Mitspieler und neue Coach des SCM ist als Kämpfernatur allseits bekannt und funkt offensichtlich emotional auf einer Wellenlänge mit Bagersted: „Wir wussten alle, worum es geht. Natürlich konnte ,Benno‘ nach dem Trainerwechsel so kurz vor dem Spiel kaum etwas verändern, deshalb hat er nur noch einmal gesagt: Egal was passiert, habt einen A... in der Hose und werft euer Herz aufs Feld und kämpft!“
Gesagt, getan. Mit einer ganz anderen Körpersprache als noch vier Tage zuvor bei der 24:32-Pleite in Göppingen auflaufend, ließen van Olphen & Co. von der ersten Sekunde an keinen Zweifel daran, wer in der Getec-Arena regiert. „Wir wollten die Halle mit einer guten Leistung sofort hinter uns bringen“, erklärte der Kreisläufer mit Blick auf den Vier-Tore-Vorsprung nach 18 Minuten. „Vielleicht hat uns Göppingen auch ein wenig unterschätzt“, vermutet Bagersted. Was er aber ganz sicher wusste, war: „Auch wenn nicht alles gut und schön war, wir haben uns 60 Minuten an den Plan gehalten. Das war wichtig.“
Genauso wichtig sei es aber nun, den Moment des Triumphes nicht zu lange auszukosten, mahnte der Däne. Zwar habe man dank eines neuen Impulses und einer Trotzreaktion, die ein Trainerwechsel oft mit sich bringe, mit dem erneuten Einzug ins Hamburger Final Four (30. April/1. Mai 2016) ein Saisonziel erreicht, aber: „Es warten noch große Aufgaben auf uns. Die Nächste am Sonntag in Hamburg. Und da müssen wir, eben gerade weil dort im Moment alles drunter und drüber geht, mit gleicher Einstellung und gleichem Krieger-Instinkt auflaufen.“
Der SCM hat unterdessen die Verpflichtung des norwegischen Nationalspielers Christian O`Sullivan zur neuen Saison bestätigt. Der 24-Jährige, der vom schwedischen Erstligisten FK Kristianstad kommt, erhält einen Zweijahresvertrag bis 2018.