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SC Magdeburg Zelenovic wirft wieder

Doppeltes Glück für Zelenovic: Der SCM-Handballer darf wieder werfen und wird in den nächsten Heimspielen von seiner Jovana unterstützt.

Von Daniel Hübner 21.10.2016, 01:01

Magdeburg l Nemanja Zelenovic war am Donnerstag viel auf Reisen. Die erste Tour führte ihn am Morgen nach Berlin, zum Flughafen nach Tegel nämlich. Dort hatte er ein Date mit einer Zahnmedizin-Studentin namens Jovana, zugleich seine Frau, die aus dem serbischen Belgrad nach Deutschland geflogen kam, um zehn Tage bei ihrem Mann in Magdeburg zu sein. Zwei Heimspiele der SCM-Handballer wird Jovana in der Getec-Arena verfolgen, das Pokalduell am kommenden Mittwoch gegen den THW Kiel (20.15 Uhr) und das Punktspiel am Sonntag darauf gegen die Füchse Berlin (15 Uhr).

Darüber berichtete Zelenovic ebenso beglückt wie über die Genesung des Zeigefingers seiner linken Wurfhand, den er sich dann am Mittag in der Magdeburger Uniklinik behandeln ließ. „Ich habe noch leichte Schmerzen“, berichtete der 26-jährige Serbe zwar. „Aber es ist schon viel besser, und für mich und die Mannschaft ist es wichtig, dass ich wieder spielen kann.“

Den Finger hatte er sich in der vergangenen Woche im Training ausgekugelt, beim Wurfversuch gegen den Block von Jacob Bagersted. Deshalb stand Zelenovic zuletzt beim 26:22-Erfolg gegen Balingen erst gar nicht im Aufgebot. Es war der erste Ausfall seit seinem Wechsel von Wisla Plock im November 2015 nach Magdeburg überhaupt. Jetzt aber brennt Zelenovic wieder für die nächste Aufgabe: Gegen GWD Minden kehrt er am Sonnabend (19 Uhr, Kampa-Halle) zurück auf die Platte, mit einem Verband, der Mittel- und Zeigefinger zusammenhält. Zwei Wochen wird er den Verband tragen müssen. „Deshalb fehlt noch ein wenig die Kontrolle bei den Würfen, aber es wird langsam“, erklärte Zelenovic.

17 Treffer in sieben Einsätzen stehen bislang in seiner Saisonbilanz. Ein Toreziel an sich hat er sich nicht ausgegeben. „Mir ist es auch egal, ob ich sechs, sieben oder zwei Treffer in einer Partie erziele. Wichtig ist, dass ich der Mannschaft in der Abwehr und bei der zweiten Welle helfe“, beschrieb er selbst seine Aufgaben im Spiel – sorgt für ein Lächeln seines Trainers.

„Da sieht man mal, was er für ein toller Typ ist“, sagte Bennet Wiegert, „dass er sich selbst so unter den Scheffel stellt.“ Der 34-Jährige setzt nämlich alles andere als nur in der Abwehr auf Zelenovic. „Dafür hat er einfach zu viele Qualitäten. Und jeder in der Mannschaft weiß, was wir an ihm haben.“ Wiegert hat vielmehr die Qual der Wahl, wenn er an seinen rechten Rückraum denkt. „Da habe ich mit ,Zele‘ und Mads Christiansen nun mal zwei sehr gute Spieler, und ich muss vor jeder Partie überlegen, wer mich im Training am meisten überzeugt hat und wen ich dann in der Startformation bringe.“

Zelenovic kann in Minden jedenfalls wieder helfen, wie er es bereits in den beiden Partien vor dem Balingen-Erfolg getan hatte. Der SCM gewann gegen Wetzlar (30:26) und beim TVB Stuttgart (32:31) zwar keinen Schönheitspreis, dafür stimmte aber die Ausbeute: Mit sechs Punkten aus den letzten drei Begegnungen schoben sich die Grün-Roten mit 9:7 Punkten ins obere Tabellendrittel (Platz sechs). „Das war gut für unser Selbstvertrauen“, ist sich Zelenovic sicher. „Aber jetzt ist ein Sieg in Minden sehr wichtig. Ich denke, dass es möglich ist, auch die nächsten drei Partien zu gewinnen.“ Das würde Jovana ganz sicher genauso freuen wie ihren Mann.