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SC Magdeburg Zurück zur Kernkompetenz

Nach der Rückkehr in die Erfolgsspur will der SC Magdeburg nachlegen: Das Team ist Freitag zu Gast in Wetzlar.

Von Daniel Hübner 30.09.2015, 01:01

Magdeburg | Von neuen Impulsen hatte der SCM-Sportchef Steffen Stiebler gesprochen, von „neuen Reizen“, die in der Woche vor dem Spiel gegen den HSV Hamburg gesetzt wurden. Michael Haaß, der Regisseur, der Rückraum-Linke, der Abwehrmann, hat ein bisschen gelächelt darüber, denn die neuen Impulse wurden letztlich in Altbewährtem entfacht. „Handball spielen können wir alle, aber manchmal ist es so, dass man noch einmal die Kernkompetenzen jedes Spielers im Training abrufen, dass jeder daran erinnert werden muss: Hey, das kann ich ja“, sagte der 31-Jährige. Der Psychologe würde wohl sagen: sich seiner Stärken besinnen.
Haaß hat sich sehr besonnen, er hat als Regisseur am vergangenen Sonntag beim 32:28-Erfolg gegen die Hamburger mal in der zweiten Welle Regie geführt, dann hat er in der Abwehr den aggressiven Part auf der Halbposition gegeben und nicht zuletzt hat er auch noch fünf Tore geworfen. Das war schon eine schöne Geschichte, die sich auf der Platte der Getec-Arena zugetragen hat. Aber es war eine Geschichte, die vor allem von viel Erleichterung erzählte. „Machen wir uns nichts vor: Wenn wir die Partie in eigener Halle verloren hätten, wäre das Theater groß gewesen“, erklärte Haaß. Was in die Kategorie der Worte von Sportchef Stiebler passte: „In den vergangenen Wochen ist viel Kritik auf uns niedergeprasselt. Deshalb sind wir wahnsinnig glücklich über die zwei Punkte.“
Die Kritik der vergangenen Tage hatte wirklich alle unter Druck gesetzt. Deshalb „tat der Sieg für den Moment gut, aber es wird nicht so sein, dass wir uns jetzt zurücklehnen und ewig über den Hamburg-Erfolg jubeln. Am Freitag müssen wir nach Wetzlar, und auch das wird ein schweres Spiel“, betonte Haaß, bestätigte Keeper Dario Quenstedt: „Das ist eine heimstarke Mannschaft.“
Auf die HSG (Anwurf ist um 19.45 Uhr in der Rittal-Arena) bereitet Sveinsson sein Team seit Montag vor. Vielleicht setzt er noch einige andere Impulse. Gegen den HSV hatte er vor allem im Rückraum durchgewechselt: „Wir haben viele gute Angriffsspieler. Nur hat es in den Spielen zuvor nicht so gut funktioniert. Deshalb bin ich froh, dass wir gegen Hamburg unsere Leistung wieder abrufen konnten.“
Es gibt noch einen anderen Aspekt, den Haaß erklärte: „Bald beginnt die Phase, in der wir nicht mehr viel gemeinsam trainieren können. Mit dem Europapokal kommen die englischen Wochen. Dann fahren die Spieler zu den Lehrgängen mit ihren Nationalmannschaften. Wir müssen dann 14, 15 sogar 16 einsatzbereite Akteure haben, die jederzeit wissen, was in unserem Spiel passiert.“ Das sind keine Wunderdinge, sagte Haaß, aber sie müssen sitzen.