Handball, Sachsen-Anhalt-Liga Lok hat weiten Weg bis zum Ligaverbleib vor sich Heinrichs: "Lassen Köpfe nicht hängen und geben 110 Prozent"
Schönebeck (tsb) l Nach wie vor sind es die zwei Gesichter der SG Lok Schönebeck, die sowohl den Fans als auch dem Trainer und den Spielern in dieser Saison Sorgen bereitet. Bestes Beispiel dafür ist wohl die Partie beim Tabellenführer BSV 93 Magdeburg, die vor einer Woche ausgetragen wurde.
In dieser Partie, in der aufgrund der Tabellensituation sicherlich niemand mit einem positiven Abschneiden der Schönebecker rechnete, wuchsen die Schützlinge von Trainer Dirk Heinrichs über sich hinaus und zeigten dem Spitzenreiter nicht selten seine Grenzen auf. Lohn war ein knapper 18:19-Rückstand zur Halbzeit, der noch alle Chancen auf einen positiven Ausgang bereithalten sollte. "Im zweiten Durchgang stand jedoch eine vollkommen andere Mannschaft auf der Platte", weiß auch Heinrichs den plötzlichen Einbruch schwer zu erklären.
Der Trainer ist es auch leid, immer wieder die gleichen Gründe nennen zu müssen, die für den momentan schlechten Lauf verantwortlich sind. "Wir mussten viele neue Spieler integrieren und haben seit Saisonbeginn mit zum Teil erheblichen beruflichen als auch verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen. Diese werfen uns sowohl in der Trainingsarbeit als auch in den Punktspielen zurück", klingt Heinrichs frustriert über die aktuelle personelle Situation. "Sicher, auch andere Teams müssen mit Ausfällen leben, bei uns sind es aber nun mal fast ausnahmslos ¿Brückenspieler\' und Leistungsträger", beschreibt der Coach die misslige Lage und ist sich dennoch bewusst, dass "die Jungs alles geben, um am Training und den Spielen dabei zu sein".
Das Abstimmen und Einstellen auf bestimmte Systeme sowie die Festigung der eigenen Spielzüge und Abwehrvarianten fällt somit schwer. Dies bewahrheitete sich in vielen Begegnungen und gab nicht selten den Ausschlag zugunsten der Gegner der SG Lok. So auch bei der 24:38-Klatsche am Sonnabend. "Erst die 5-1-Deckung der Gastgeber hat uns aus dem Konzept gebracht, bevor Konzentrationsschwächen ihr Übriges taten."
Gern wird versucht, die Situation durch Neuzugänge zu verbessern, doch Heinrichs wiegelt vorerst ab: "Wir haben die Augen offen, doch vertraue ich dem jetzigen Kader und hoffe, dass zum einen Tim Böttcher bald zurückkehrt und dass sich zum anderen die Personalsituation bald entspannt." Sollte der Coach dann wieder alle Spieler sowohl im Training als auch in den Punktspielen zur Verfügung haben, ist der Klassenerhalt sicherlich im Bereich des möglichen. "Der momentan 13. Platz wird der Leistungsfähigkeit der Mannschaft nicht gerecht", ist Heinrichs durchaus optimistisch und schiebt sogleich hinterher: "Wir werden bis zum letzten Spieltag um die Zugehörigkeit zur Sachsen-Anhalt- Liga kämpfen."
Damit anfangen muss die SG Lok schon heute, wenn es ab 17 Uhr beim HV Wernigerode heißt, Farbe zu bekennen und wichtige Punkte zu sammeln.