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Porträt der Woche Caroline Rosiak geht seit dieser Saison als Linksaußen für den HC Salzland 06 auf Torejagd Job, Sport und dann stehen Freunde an erster Stelle

09.03.2013, 01:20

Staßfurt (nwu) l Noch haben sich die Freunde von Caroline Rosiak nicht bei ihr beschwert. Dabei hätten sie mitunter allen Grund dazu, so oft wie die Linkaußenspielerin des HC Salzland 06 auf Achse ist: Dreimal führt sie ihr Weg in der Woche die knapp 60 Kilometer von Halle nach Staßfurt zum Handballtraining und wieder zurück. Dazu kommen die Punktspiele am Wochenende mit weiten Fahrten wie zuletzt an die polnische Grenze nach Görlitz.

Da bleibt neben dem Job als Personalkauffrau nicht mehr allzu viel Zeit für Freizeitaktivitäten. Doch die 23-Jährige ist ein überaus geselliger Mensch, so dass gleich nach den Pflichten ihre Freunde an erster Stelle stehen. "Ich vertreibe mir gern die Zeit mit anderen Leuten." Da trifft es sich ganz gut, dass sie ihre Mitspielerin Paula Farken - immer aus Leipzig kommend - mitnimmt. Lange allein sein vermeidet sie, wenn möglich. Sie sucht viel eher die Gemeinschaft.

Da lag es auf der Hand, dass sie mit sechs Jahren sich einen Mannschaftssport suchte, wobei sie bei der Vorgeschichte in der Familie keine große Wahl hatte. Die Mutter spielte Handball, auch die vier Jahre ältere Schwester. Doch genötigt wurde Rosiak nun auch nicht. "Ich hatte schon die Wahl, hab auch mal Volleyball versucht, aber Handball war dann doch besser."

Zum Glück hat sich die gelernte Industriekauffrau für diesen Sport entschieden, möchte man meinen. Hier kann sie vor allem ihre Schnelligkeit ausspielen. Das funktioniert dann meistens sehr erfolgreich nach folgendem Prinzip: Balleroberung in der Abwehr, Rosiak startet durch, bekommt den Ball und trifft im Idealfall. In der Mitteldeutschen Oberliga ist sie eine der schnellsten Spielerinnen, die viele wichtige Tore erzielt.

Schnell analysieren muss sie auch in ihrem Job, wo sie es bei der Bearbeitung von Gehaltsabrechungen mit vielen Zahlen zu tun hat. Für viel ein Graus, ihr bereitet es Freude. Wichtig ist aber, dass sie nicht den ganzen Tag in einem kleinen Büro nur vor dem Computer sitzt. "Ich habe auch Kontakt zu Menschen." Was ja eine wichtige Voraussetzung für ihr Wohlbefinden ist.

Gelernt hat die gebürtige Hallenserin das Handball Ein-mal-Eins beim SSV 90 Landsberg, später in Landsberger HV umbenannt. Ihr weiterer sportlicher Werdegang führte sie zur dritten Mannschaft des SV Union Halle-Neustadt mit Einsätzen im Reserveteam des Zweitligisten. Hoch hinaus will sie auch mit ihrem neuen Verein, bei dem sie seit Saisonbeginn spielt. An die Möglichkeit, in die 3. Liga aufzusteigen, glaubt sie ganz fest. Dafür gilt es vor allem, heute Niederndodeleben zu besiegen. "Wenn wir alle unsere Leistung abrufen, bin ich zuversichtlich, dass wir gewinnen."

Ob es nach einem möglichen Sieg gefeiert wird, werde "spontan entschieden", so Rosiak. Auf jeden Fall kann man davon ausgehen, dass sie mit dabei ist. Sowieso ist der Zusammenhalt und der freundschaftliche Umgang im Team über den Sport hinaus eine der großen Stärken innerhalb der Mannschaft. "Sehr offen und positiv", sei Rosiak aufgenommen worden.

Ein wichtiger Faktor für die 23-Jährige, um sich wohl zu fühlen. Nur ihre Freunde in Halle werden sich wohl bald wirklich beschweren, wenn sie womöglich in der 3. Liga noch mehr für den Sport investieren muss. Aber auch dann wird sie sicher noch Zeit für sie finden.