Handball-Bundesliga SCM will gegen Rhein-Neckar Löwen das Unmögliche möglich machen Kommt ein Großer zu Ostern ins Trudeln?
Magdeburg. Ostern kommt für den SCM wie gerufen, denn es bietet sich die Chance, einen Großen ins Trudeln zu bringen. Zwar sind auch für Frank Carstens die Rollen vor dem Spiel am Sonntag (17.30 Uhr/Getec-Arena) klar verteilt und die Rhein-Neckar Löwen damit haushoher Favorit, "aber vielleicht gelingt uns ja doch die Überraschung", frohlockte der SCM-Trainer.
Selbstbewusstsein und Aufwind der Magdeburger haben durch den knappen 28:27-Auswärtssieg am Mittwochabend in Wetzlar (es war der dritte Punktspielsieg in Folge) einen weiteren "Kick" bekommen. Vor allem, dass seine Spieler in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf bewahrt und die spielerische Linie beibehalten haben, stellt für den Trainer eine neue Qualität und Reife dar. Für Carstens war dies ein Schlüssel zum Erfolg: "Die zweite Halbzeit wogte das Spiel in Wetzlar hin und her. 30 Minuten war es sehr eng, und unsere entscheidende Fähigkeit war, dass wir stählerne Nerven hatten."
Nervenstärke, Geduld, Ordnung, Disziplin und Ruhe - diese Fähigkeiten muss der SCM auch und erst recht am Sonntag gegen die Rhein-Neckar Löwen (live Sport1) in die Waagschale werfen, wenn das Unmögliche am Sonntag möglich gemacht werden soll. "Die Löwen spielen die modernste 6-0-Deckung der Liga. Die Arbeitsweise ist sehr aggressiv und offensiv. Deshalb ist es für uns das A und O, im Angriff Ruhe zu bewahren und unser Spiel durchzuspielen. Je besser wir im Angriff sind, um so besser können wir auch unser Deckungsspiel durchziehen."
Aber natürlich ist auch der 41-Jährige Realist, und er weiß, dass seine Mannschaft weit über sich hinauswachsen muss, soll die Überraschung gegen das Überraschungsteam der Liga - zuletzt mit elf Toren gegen Hannover-Burgdorf erfolgreich - gelingen. Die Statistik spricht für die Löwen. Bei zwölf Spielen gegeneinander zog der SCM zehnmal den Kürzeren.
Was zudem für die Löwen spricht, ist ihre Auswärtsstärke. Nur eins von 13 Spielen (27:30 in Flensburg) ging verloren. Und dass nur noch die Badener im Titelrennen auf Schlagdistanz zu Kiel sind, macht die Sache fürd en SCM nicht leichter. Im Gegenteil. Dennoch schöpfen Carstens und seine Mannen daraus eine besondere Motivation . "Für uns ist das ein Jokerspiel. Wir haben die Chance, ein Top-Team zu schlagen und so vielleicht Kiel Schützhilfe im Kampf um den Titel zu geben."
Ins Trudeln bringen kann man den Favoriten allerdings am Ostersonntag nur mit Hilfe des Publikums, darin sind sich beim SCM alle einig. Die Zeichen dafür stehen gut, 6000 Tickets wurden bislang verkauft. "Es ist für uns das 13. Spiel in sechseinhalb Wochen. Das meistern wir nur mit Zusatzenergie von den Tribünen", erklärte Carstens. Die letzten zwei Monate seien für alle "eine echte Nagelprobe" gewesen. "Vielleicht können wir die Zuschauer mit einem Highlight beschenken und ein Zeichen setzen, indem wir etwas von dem zurückgeben, was wir an Unterstützung bekommen haben."
Für das Heimspiel im EHF-Pokal-Viertelfinale des SC Magdeburg gegen die Rhein-Neckar Löwen am 21. April (17 Uhr/Getec-Arena) startet der freie Kartenverkauf nach Vereinsangaben am 10. April. In der Zeit vom 2. bis 9. April besteht zuvor für Dauerkartenbesitzer die Möglichkeit, ihr Vorkaufsrecht wahrzunehmen. Weitere Informationen erhalten Sie im Internet über www.scm-handball.de.