Handball, Sachsen-Anhalt-Liga HVS II holt zu Hause Punkte, auswärts nicht Konstanz ist Schlüssel zum Klassenerhalt
Ihre Tauglichkeit für die Sachsen-Anhalt-Liga haben die Handballer des HV Rot-Weiss Staßfurt II in der Vorrunde mehr oder weniger unter Beweis gestellt. Auffällig ist nach 13 Spielen und Platz zwölf die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsauftritten.
Staßfurt l Alles eine Frage der Konstanz. So einfach lässt sich das Grundproblem des HVS II benennen. Es in den Griff zu bekommen erscheint dagegen schwieriger. "Wir müssen daran arbeiten ,dass wir konstanter werden", so Staßfurts Trainer Uwe Illig.
Heimspiele sind Trumpf
Bis zur Vorwoche blieben die Bodestädter in der Paul-Merkewitz-Halle ungeschlagen - in sechs Spielen gab es je drei Siege und Remis. Gegen den Landsberger HV hatten sie knapp mit 23:25 das Nachsehen. Ebenso wie dies eine vermeidbare Niederlage war, hätte man aus den drei Unentschieden gegen Lok Schönebeck, SG Spergau und HSV Haldensleben auch gut und gern einen Sieg mitnehmen können. Doch dafür waren die Schwankungen innerhalb der Partien zu groß. Trotzdem bewiesen die Staßfurter in allen Heimauftritten ihre Tauglichkeit für die Liga. Unbestrittener Höhepunkt war sicher der 29:25-Erfolg im Abschlussspiel gegen das Topteam der TSG Calbe, auch wenn dieses ersatzgeschwächt antrat.
Für Illig lag gerade darin das Problem begründet. "Man muss nicht gegen Calbe gewinnen und dann in Seehausen verlieren. Umgekehrt wäre richtig gewesen." Natürlich hat er sich trotzdem über die Leistung gegen Calbe gefreut.
Auswärts ist der Wurm drin
Umso verärgerter war der Coach über den Auftritt seines Teams in Seehausen, vor allem weil es sich nach einer schwachen Phase seinem Schicksal ergab. "Das ist so nicht hinnehmbar." Ganz genau null Punkte in sechs Auswärtspartien stehen zu Buche. Illig hatte bisher noch keine Erklärung für dieses Phänomen. "Holen wir weiterhin nur zu Hause die Zähler und bleiben auswärts punktlos, sichern dafür aber den Klassenerhalt - das würde ich sofort unterschreiben." Einzig das Eintreten dieses Szenarios erscheint eher unwahrscheinlich, das ist auch dem Coach bewusst.
Bei Mitkonkurrenten im Abstiegskampf sollte der ein oder andere Punkt erreicht werden. Gegen Seehausen ging das Vorhaben vor zwei Wochen völlig daneben, Chancen ergeben sich noch bei den Auftritten in Glinde und Schönebeck. "Drei Punkte aus diesen beiden Spielen wären super." Hinzu kommen die Pflichtaufgaben zu Hause gegen Güsen und Seehausen.
Trainingsbeteiligung ein Problem
Als mildernde Umstände für das "Auf und Ab" kann die teilweise sehr dünne Personaldecke herhalten. Allen voran die langwierigen Ausfälle von Tino Korin und Martin Dittmar schwächten die Mannschaft. Hinzu kommt das berufsbedingte Fehlen vieler Akteure beim Training. So lassen sich Spielzüge, das Zusammenspiel im Angriff, Abstimmungen in der Abwehr sowie allgemeine Taktiken schwer einstudieren.
Deshalb ist Illig über jeden verfügbaren Spieler dankbar. So erwiesen sich die beiden halblinken Rückraumschützen, Felix Dietze und Marian Spadt, aus der A-Jugend des Vereins als echte Alternativen. "Wenn beide fit sind, nicht nur gesundheitlich, sondern auch mental, können sie zum Stamm gehören", so Illig. Ihre Unbedarftheit ließ sie oft glänzen, wobei der Coach bei Spadt weiß, "der kann noch viel mehr". Dennoch sind beide gut im Team aufgenommen worden.
Auch dem Rest der Mannschaft bescheinigte der Coach ein fortschreitende Entwicklung. So hatte sie zwar anfangs Probleme mit der härteren Gangart in der Liga, sich aber mittlerweile daran gewöhnt. "Wir verschenken aber noch zu viele Punkte, sind zu nachlässig", mahnt Illig. "Wir müssen Konstanz reinbekommen." Das Problem ist erkannt, nun geht es an seine Beseitigung.