Handball, Sachsen-Anhalt-Liga Calbe siegt in Glinde mit 29:22 (15:11) Konzentration und ein starker Wiederhold
In einem zumeist einseitigen und mit wenigen Höhepunkten gespickten Derby behielt der hohe Favorit TSG Calbe bei der zumindest kämpferisch nie aufsteckenden Eintracht aus Glinde verdient mit 29:22 (15:11) die Oberhand und eroberte - zumindest für einen Tag - die Spitze der Handball-Sachsen-Anhalt-Liga.
Glinde l Ein Sieg zum Abschluss der Hinrunde in der Sachsen-Anhalt-Liga stand auf dem Wunschzettel von TSG-Coach René Linkohr. Dieser gelang im Kreisderby deutlich und aufgrund der größeren individuellen Klasse der Calbenser zudem verdient.
Bis es jedoch soweit war, sah Linkohr eine durchwachsene Leistung seiner Schützlinge, die auch die mitgereisten Fans nicht selten zum Kopfschütteln animierte. "Wir wussten, dass die SG eine offensive Deckung bevorzugt. Dennoch ist es zu selten gelungen, den Abwehrverbund mit Lauf-, Pass-Passagen und Kreissperren in Bewegung zu bringen, um klare Torchancen zu kreieren", konstatierte der TSG-Coach unzufrieden den Auftritt im ersten Durchgang.
Sein Gegenüber Tristan Staat, der Sven Liesegang vertrat, durfte sich zumindest in der ersten Halbzeit über eine durchaus ansprechende Leistung seiner Mannschaft freuen. Diese vermochte es, nach ausgeglichenen zehn Minuten (3:4) das zwischenzeitliche Hoch der TSG zu unterbinden und zeigte sich weder durch das Tor zum 3:6 durch René Hulha (15.) noch von den mehreren Zwei-Tore-Rückständen geschockt.
Eintracht bleibt hartnäckig
Ganz im Gegenteil. Die heimische Eintracht spielte weiter mutig nach vorn. Ihr gelang es, nach einer von Staat beantragten Auszeit und der anschließenden Umstellung auf die 4-2-Deckung durch einen Schlagwurf von Daniel Gieraths zum 9:9 auszugleichen und den eigenen Anhang wieder hoffen zu lassen.
In dieser Phase hatte auch SG-Torhüter Andreas Wichmann seinen Anteil am Ausgleich - hielt er doch zuvor mehrmals stark, unter anderem einen freien Ball von Martin Sowa aus sechs Metern. In der Folge verrannten sich die Glinder jedoch zu häufig in Einzelaktionen und mussten die Gäste bis zum 11:15 zur Pause davonziehen lassen.
Nach dem Wechsel verkürzte die Eintracht zwar zum 13:15 (32.), sie musste den Gästen aber ab diesem Zeitpunkt immer mehr die Regie überlassen. Durch die nun konzentriertere Leistung und einen starken Stefan Wiederhold im Tor setzte sich die TSG von der 18:15-Führung (41.) zum 24:17 entscheidend ab.
Dementsprechend erleichtert zeigte sich Linkohr: "Wir haben die Fehler angesprochen und daraufhin die Unkonzentriertheiten abgestellt. Trotzdem hätte der Sieg höher und souveräner ausfallen müssen. Positiv hervorheben möchte ich aber vor allem Niclas Kaiser, der seine Chance nutzte und eine starke Partie bot."
Glinde: Weiss, Wichmann - Gieraths (3), Staat, Langolf, Michael Kreyenberg (5), Martin Kreyenberg (2), Bauer (1), Kowaczeck (1), Timplan (6), Recker (2), Prokop (2)
Calbe: Illig, Wiederhold, Bertram - Walter, Krause, Doll, Weiß, Huhla (4), Roost (2), Kaiser (7), Pflug (1), Sowa (7), Kralik (3), Hübner(5)
Siebenmeter: Eintracht 6/4 - TSG 5/5; Strafzeiten: Eintracht 4 - TSG 4