Fußball-Landesliga SSC gewinnt beim ärgsten Verfolger Irxleben mit 3:2 (3:0) / Dramatische Schlussphase Leidenszeit beendet: Die "Grünen" realisieren den langersehnten Aufstieg in die Verbandsliga
Es ist vollbracht. Der Jubel kannte nach Abpfiff der Landesliga-Partie des Schönebecker SC beim SV Irxleben und dem meisterschaftsbringenden 3:2 (3:0)-Auswärtssieg der "Grünen" keine Grenzen mehr. So riss neben den vielen Sympathisanten abseits des Spielfeldes auch die komplette "Bankbelegschaft", zu der in den Schlussminuten auch viele Verantwortliche gehörten, die Arme in die Luft.
Irxleben l Es ist vollbracht. Nach drei gescheiterten Versuchen, den Aufstieg in Sachsen-Anhalts Fußball-Oberhaus zu schaffen, steht der Schönebecker SC nach Abschluss der Landesligasaison 2012/13 als Meister und Aufsteiger in die Verbandsliga fest.
Der Spielplan wollte es so, dass die beiden führenden Teams der Liga am vorletzten Spieltag aufeinandertrafen und bescherte den Verantwortlichen, Spielern und Zuschauern somit ein echtes Endspiel um den Titel.
Anders als jedoch im Hinspiel wurde der SV Irxleben den von vielen Beobachtern und Fans in ihn gesteckten Erwartungen nicht gerecht und musste nach dem 2:1-Hinrundenerfolg in der Elbestadt nun mit 2:3 (0:3) den Kürzeren ziehen.
Die Partie, auf dem vor allem im Mittelfeld sehr tiefen und von Wasser getränktem Platz, begann sehr rasant. Der SSC beherrschte von Anfang an die Szenerie, ohne jedoch viele hochkarätige Tormöglichkeiten zu kreieren. Die Ausnahme dabei stellte ein maßgeschneiderter Schlenzer des auffälligsten Gästeakteurs der Anfangsphase, Michal Salak, dar. Dieser verfehlte nach einer feinen Einzelleistung den Führungstreffer nur um wenige Zentimeter (8.).
Der SVI fand in der Folgezeit besser in die Partie und erarbeitete sich selbst Eckstöße. Ein Schuss von Soeren Schott aus 20 Metern strich knapp einen Meter über den Gästekasten. Der SSC scheiterte durch Stephan Kacafirek in aussichtreicher Position per Kopfball (18.), bevor der bullige Tscheche auch eine von seinem Landsmann Salak getretende Ecke mit dem Kopf an die Latte beförderte (25.).
Irxleben war nun vollkommen von der Rolle und der SSC drückte auf die Führung. Nachdem Kacafirek erst noch am glänzend parierenden Julian Tigges aus Nahdistanz scheiterte, stand Salak richtig und drückte das Leder zum verdienten 0:1 über die Linie (27.).
Es folgte der Galaauftritt des Vit Fiser. Erst lief er im Alleingang von der Mittellinie auf Tigges zu, ließ diesem keine Chance (2:0, 34.) und setzte sogar dann im Nachsetzen das 3:0 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit drauf (46.).
"Das war eine Topleistung im ersten Durchgang. Mit etwas Glück müssen wir noch ein bis zwei Tore mehr erzilen", befand SSC-Coach Heiko Böhler zufrieden. Sein Gegenüber, SVI-Coach Mirko Sauerbach, konstatierte das "Nichtumsetzen der Vorgaben" und die "fehlende Handlungsschnelligkeit vor allem im defensiven Mittelfeld".
Im zweiten Durchgang machten die Elbestädter nicht mehr als nötig, während die weiterhin sehr bemühten Gastgeber keine zwingenden Mittel fanden, dem SSC wirklich bedrohlich zu werden. Im Gegenteil: Die "Grünen" hätten durch Adriano noch erhöhen müssen, bevor Irxleben durch ein SSC-Eigentor erst auf 1:3 (78.) und nach einer kleinen Unsicherheit von Christoph Breitmeier und dem anschließenden Kopfballtreffer von Stefan Kotulla auf 2:3 verkürzte (85.).
Letztlich ging der Erfolg der Schönebecker aber vollkommen in Ordnung, wie der "vom Amtsantritt an vom Aufstieg überzeugte" Böhler mit folgenden Worten befand: "Das Team hat sich belohnt". Aber auch in Irxleben überwog der Stolz über eine, als Aufsteiger, mehr als beachtliche Saison. Das allerdings wird nach dem Dämpfer gegen den neuen Meister vom SSC aber sicher erst in den folgenden Tagen so recht realisiert. "Wir lassen die Köpfe nicht hängen, wissen zudem, dass wir Überdurchschnittliches geleistet haben", so Sauerbach. In diese Kerbe schlug auch SSC-Akteur Felix Krause. "Der SV Irxleben hat gefightet bis zum Schluss. Das nötigt mir großen Respekt ab. Wir wollten aber den Sieg und haben nicht gezweifelt."
Wie die mannschaftsinternen Aufstiegsfeierlichkeiten aussahen, blieb das Geheimnis des Teams. Böhler war sich jedoch sich, dass man "auch in Schönebeck weiß, wie man feiert".
Schönebecker SC: Breitmeier - Imianowski, Buszkowiak, Renger, C. R. De Oliviera, Salak (82. Lindner), Fiser (67. Bartsch), Gröger, Elias, Krause, Kacafirek (54. L. A. De Oliviera)