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FC Bayern München Lewandowski fordert dringend neue Spieler: "Es ist Zeit"

Auch in den USA vergeht beim FC Bayern kein Tag ohne Beiträge zur Transferdebatte. Vor dem Testlauf gegen Arsenal gibt's eine klare Ansage des Torjägers, der sich um einen Lebenstraum sorgt. Ein Kollege rückt den "stärksten" BVB seit Jahren in den Titel-Fokus.

Von Klaus Bergmann, dpa 17.07.2019, 15:33

Los Angeles (dpa) - In einem düsteren Kellerraum des Stadions des US-Fußballclubs LA Galaxy nutzte Robert Lewandowski das Podium für Klartext zum großen Bayern-Sommerthema.

In der Pressekonferenz vor dem ersten Saisontest des deutschen Rekordmeisters gegen den FC Arsenal machte der Torjäger eine dringende Ansage: neue Spieler her! Der im reifen Alter eines Ü30-Fußballers im Münchner Team richtig heimisch gewordene Bundesliga-Torschützenkönig sorgt sich ernsthaft um sein wichtigstes sportliches Ziel, den Champions-League-Gewinn.

"Wenn du daran denken willst, alle Titel zu gewinnen, brauchst du Verstärkungen", sagte der Pole, der mit dem Verein gerade in guten Gesprächen über eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2023 ist. "Wie lange das dauert, weiß ich nicht genau. Die Gespräche sind auf dem Weg", berichtete Lewandowski in Los Angeles. In den nächsten vier Bayern-Jahren will er aber nicht immer "nur" Meister werden, wie das seit seinem Wechsel von Borussia Dortmund nach München im Sommer 2014 der Fall ist.

Die Gier nach dem Triumph in Europa treibt den Mann an, dem Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge in den USA einen Körper wie Arnold Schwarzenegger bescheinigte. Lewandowski hat Muskeln wie ein Bodybuilder, er wirkt fit und austrainiert wie nie zuvor. "Ich bin fast 31, aber ich fühle mich deutlich jünger", bemerkte er.

Die Jagd nach dem Königsklassen-Pokal stachelt ihn an. Glaubt er noch an einen Triumph in seiner Bayern-Zeit? "Das ist die Frage, wieso wir warten auf die Transfers. Sonst wird es schwierig, um große Titel zu spielen", antwortete der Vize-Kapitän, der in Amerika aussprach, was in der Mannschaft auch andere denken.

Zuletzt hatte der Berater von Nationaltorhüter Manuel Neuer die internationale Wettbewerbsfähigkeit des FC Bayern angezweifelt. Thomas Kroth sprach in der "Süddeutschen Zeitung" von einem "gravierenden Abstand" zu Englands Spitzenclubs.

In den USA füllt Trainer Niko Kovac das Team mit acht Jugendkickern auf. "Ich muss ehrlich sagen, dass es momentan nicht optimal ist, dass wir so wenig Profispieler im Kader haben", sagte Lewandowski. "Wir brauchen mehr Spieler, nicht nur für die Spiele, sondern auch für die Konkurrenz im Training und um die Qualität zu steigern."

Weitere Topspieler sehnt Lewandowski herbei, nachdem mit den Weltmeistern Lucas Hernández und Benjamin Pavard bislang nur die Abwehr für viel Geld aufgemotzt wurde. In den letzten zwei Jahren habe der FC Bayern keine großen Transfers getätigt, bemerkt der Pole: "Jetzt ist es Zeit, um da etwas zu machen."

Sportdirektor Hasan Salihamidzic hat extra auf die US-Reise verzichtet, um daheim Fakten zu schaffen. In Spanien berichtete die "Marca", dass sich der FC Bayern mit dem dortigen U21-Europameister Marc Roca (22) auf einen Transfer verständigt habe. Kovac mochte dazu in den USA "gar nichts" sagen. Der Mittelfeldspieler von Espanyol Barcelona soll laut Ausstiegsklausel 40 Millionen Euro kosten.

Lewandowski will seine Vertragsverlängerung nicht maßgeblich mit dem Transferergebnis verknüpfen. Andere Dinge seien da für ihn schon noch wichtiger. Thomas Müller amüsiert derweil die Aufregung ums Münchner Personal. "Der Verein hat ja nicht mal dementiert, dass er auf der Suche nach Spielern ist", bemerkte der 29-Jährige verwundert. "Ganz Deutschland spricht über die Transferpolitik des FC Bayern. Solange wir am Ende dann oben stehen, haben wir alles richtig gemacht."

Allerdings schwant auch Müller, dass das oben stehen nach sieben Meisterjahren am Stück auch in der Bundesliga noch schwieriger werden könnte als zuletzt. Titelrivale Borussia Dortmund habe eine starke Mannschaft, "wenn nicht sogar die stärkste Mannschaft in den letzten fünf, sechs Jahren", meinte der 29-Jährige. Es dürfte also schwierig werden mit dem fortgesetzten Titel-Automatismus. "Aber wir haben uns auch letztes Jahr noch tatkräftig wehren können und sind in dieser Saison vielleicht noch ein bisschen eingeschärfter", meinte Müller.

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