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"Ihleläufer" Karsten Pinno Gesamtsieger / "JL"-Starter in ihren Altersklassen vorn dabei Von Björn Richter 10. Magdeburg-Marathon: Erfüllte Träume und viel Spaß trotz aufgeschürfter Knie

Es heißt, man sollte mit Träumen vorsichtig sein, mitunter würden sie
wahr werden. Im Fall von Karsten Pinno hat es sich jedoch ausgezahlt, an
einem lang gehegten Wunsch festzuhalten. Der Burger "Ihleläufer"
entschied am Sonntag beim 10. Magdeburg-Marathon den Hauptlauf für sich.
"Ich habe mir meinen großen Traum erfüllt", sagte der 27-Jährige.

24.10.2013, 06:34

Magdeburg/Jerichower Land l Bevor er jedoch unter großem Jubel und mit knapp fünf Minuten Vorsprung vor den beiden M 40-Läufern Thomas Pfeiffer (IZKB Alvensleben) und Matthias Wilshusen (LC Blue-liner Wolfenbüttel) die letzten Meter im Zielbereich an den Messehallen hinter sich ließ, lief Pinno das vorab prophezeite einsame Rennen. "Es war am Anfang eine etwas komische Situation. Keiner wollte so wirklich das Tempo an der Spitze mitgehen", erinnerte sich der Vorjahresfünfte.

Um es vorwegzunehmen: Die ganz große Konkurrenz fehlte in diesem Jahr. Dem Burger genügte eine ähnliche Zeit wie 2012, um sein großes Ziel zu verwirklichen. Kein Frank Schauer - der frischgebackene Deutsche Meister genoss noch seinen Triumph aus der Vorwoche in München - und kein Yves Löbel, der diesmal "nur" den Halbmarathon in Angriff nahm, "da wurde es diesmal recht schnell einsam an der Spitze", so Pinno. Bereits kurz nach der Wende am Wasserstraßenkreuz bei Hohenwarthe dämmerte ihm, dass es bei der fünften Teilnahme etwas werden könnte mit Platz eins. Da machte es dann auch wenig aus, "dass ich auf den letzten fünf Kilometern ziemlich an Tempo verloren habe."

Durchweg zügig unterwegs waren auf der 42,125-Kilometer-Distanz auch die Vereinskollegen Sebastian Schmidt (M 30), Frank Garnich und Guido Baate (beide M 45) unterwegs. Während Baate nach stolzen 13 Jahren erstmals wieder über die Marathondistanz startete, klasse durchhielt, und nach angepeilten fünf Stunden erschöpft ins Ziel kam, sicherte sich das Ihleläufer-Trio Pinno/Schmidt/Garnich Rang vier in der Teamwertung. Zwei Plätze besser positionierte sich der Genthiner RC 66 um W 40-Siegerin Jenny Weinmann - zugleich drittschnellste Frau -, Frank Tripke (Zweiter M 45) und René Weinmann (Siebter M 45).

"Miteinander ist besser als gegeneinander."

Die Mehrzahl der "JL"-Läufer entschied sich am Sonntag jedoch für die verkürzten Distanzen. Erstmals am Start war dabei auch das Team "Speedmasters Genthin". Seit 2008 über die Halbmarathon-Distanz dabei, erklärte Teamchef Jörg Scheffler: "Miteinander ist doch irgendwie besser als gegeneinander." Indes erlebte der Viertplatzierte in der M 40 ein dramatisches Finish: "Ein paar Meter vor dem Ziel, auf der der Fußgängerbrücke, wurde es ziemlich eng. Ich rief noch \'Hallo, Hallo\' in die Menge, musste mich aber irgendwie durchdrängeln. Dabei ist mir ein anderer Läufer vor die Füße gerannt und ich habe mich unfreiwillig lang gelegt." Der Sturz blieb ohne Folgen, Scheffler rappelte sich wieder auf und rettete eine schnelle Zeit ins Ziel. Das "Speedmasters"-Trio vervollständigten die "Parchener Laufsocken" Falk und Carsten Heidel. "Vor allem Carsten hat einen unglaublichen Sprung zum Vorjahr gemacht", lobte Scheffler, der trotz aufgeschürfter Knie "viel Spaß" auf der Strecke hatte.

Diesen dürfte auch Uwe Neumann auf der 13-Kilometer-Distanz verspürt haben. Mit 49:01 Minuten war der Starter der TSG Grün-Weiß Möser schnellster M 50-Läufer und gab auch unter den Athleten des Landkreises das Tempo vor. Es folgten der Genthiner Frank Wilhelms (Männer; 56:07 Minuten) und Hendrik Schenk (M 40; 56:22 Minuten) aus Hohenseeden. Auch der Nachwuchs bot eine starke Vorstellung. Allen voran "Ihleläufer" Jacob Zeuch (U 16) strahlte über Altersklassenplatz elf unter 175 Startern.

"Verspüre keinen Druck mehr. Was soll jetzt noch kommen?"

Wie so viele lässt es Vereinskollege Karsten Pinno nach einem erfolgreichen Jahr ruhiger angehen. Eine Titelverteidigung 2014 will er sich bis zum Sommer offen lassen: "Nach diesem Sieg verspüre ich keinen Druck mehr. Was soll jetzt noch kommen? Nach fünf Jahren hintereinander in Magdeburg wird es Zeit, sich andere Ziele zu setzen." In ihm schlummert noch der Traum vom Frankfurt-Marathon.