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Elbdeichmarathon Wandel vom Geheimtipp für Volkssportler zum dreitägigen Spektakel "Laufkundschaft" schätzt das Gesamtpaket

17.04.2014, 01:18

Tangermünde (ast) l Nach dem Marathon ist bekanntlich vor dem Marathon. Während am Sonntagabend der Zielbereich auf der Tangermünder Elbpromenade wieder "stadtfein" gemacht wurde, lief die Auswertung der größten Laufveranstaltung in der Altmark bereits auf Hochtouren. 1698 Teilnehmer aus 16 Bundesländern sowie aus Skandinavien und Russland wollten zeitnah versorgt sein.

Die Zeitnahmefirma, beheimatet in Stendal, arbeitete mit einem neuen System, so dass Bernd Ebert gemeinsam mit seinem Team mühelos am Abend "habe fertig" vermelden konnte. Theoretisch war durch die Anmeldung des Laufs beim Deutschen Leichtathletikverband auch die Registrierung eventueller Welt- und Europarekorde möglich, aber "unsere Laufkundschaft ist eher im Freizeitbereich zu Hause", so Sven Projahn vom SC Demker.

Die Premiere vor sieben Jahren war ein Versuch, fernab der großen Marathonveranstaltungen einen anspruchsvollen Landschaftslauf ins Leben zu rufen, damals noch vom Tangermünder Leichtathletikverein selbst. Über 600 Läufer nahmen an der ersten Auflage teil, größtenteils eben Freizeitläufer. Schon beim dritten Mal kümmerte sich ein extra für den Marathon gegründeter Verein um Vor- und Nachsorge und nicht zuletzt das Rundumpaket von Tanzveranstaltung, Nudelparty, Vorträgen und Anmeldungen sowie natürlich der Laufveranstaltung.

Legendär sind inzwischen auch die Ideen der Zuschauer an der Strecke. In den kleinen Ortschaften Bölsdorf und Schelldorf ist der Elbdeichmarathon fester Termin. Nahe Bölsdorf gibt es ein in Läuferkreisen bekanntes Wäldchen, wo in diesem Jahr nicht ganz ernstgemeinte "Entnahmen von Urinproben" und "Dopingkontrollen" angeboten wurden, geschuldet den Beobachtungen aus den Vorjahren. Luftballons im gesamten Dorf und Live-Musik haben dagegen schon Tradition und das Pareyer Schalmeienorchester seinen festen Platz.

Überhaupt sind die Zuschauer an der Strecke in diesem Jahr länger geblieben als in den Vorjahren: Die schon am Vormittag gute Stimmung steigerte sich in rekordverdächtige Dezibelwerte, als am frühen Nachmittag der Kinderlauf über 800 Meter gestartet wurde. Letzte Finisher des Marathons und etwa 200 Schülerläufer mischten sich auf der langen und breiten Zielgeraden auf der Elbpromenade.

Thomas Schulze hatte da schon eine etwas raue Stimme. Seit vier Stunden gab der Tangermünder - manchmal noch in Laufschuhen unterwegs, aber auch als Fußballtrainer tätig - Informationen über gestartete Läufer, ankommende Teilnehmer und sogar eventuelle Geburtstagskinder bekannt.