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HandballDie Mischung macht`s in Gommern

Zum Trainingsauftakt der Handballer des SV Eintracht Gommern durfte Trainer Dirk Heinrich auch vier Neuzugänge begrüßen. Ganz abgeschlossen sind die Kaderplanungen damit jedoch noch nicht.

17.07.2014, 01:18

Gommern l "Heute wollen wir den Muskeln erst einmal nur `Hallo` sagen", lautete die Ansage von Heinrichs zu Beginn der Trainingseinheit. Schon wenige Minuten später war das erste Stöhnen zu vernehmen. Der Felix Magath aus Gommern hatte wieder zugeschlagen.

Neuzugang Sven Herrmann hatte noch gehofft, "dass es nicht zu stressig wird." Ein wenig mulmig vor dem Trainingsauftakt war ihm schon. Wohl zu Recht, wie sich zeigen sollte. Dennoch hofft der Kreisläufer, dass das Team von seiner "Routine und Erfahrung sowie meiner Körperpräsenz" profitiert. Auf die Frage, warum er vom Post SV zur Eintracht wechselte, wusste der größte Neuzugang gleich mehrere Gründe: "Kai Braatz wollte noch einmal gern mit mir zusammen spielen. Wir kennen uns bereits seit gemeinsamen Jugendzeiten. Außerdem werde ich nächstes Jahr 30 und wollte noch einmal die Herausforderung Sachsen-Anhalt-Liga in Angriff nehmen."

Alexander Schäde dagegen kannte die Trainingsmethoden des Gommern-Coaches bereits aus der vorigen Saison. "Ich habe mich hier in der letzten Spielzeit fit gehalten, weil ich es nur selten geschafft habe, von Magdeburg nach Jessen zum Training zu fahren", so der Neuzugang vom Verbandsligist Jessener SV. Obwohl er sich in seinem eigentlichen Heimatverein sehr wohl fühlte, wurden die Strapazen der vielen Kilometer immer unerträglicher, sodass "ich mich schweren Herzens für einen Wechsel zu Gommern entschieden habe. Das stand für mich aber bereits vorige Saison fest, weil ich mich auch hier sehr wohl fühlte." Die Sachsen-Anhalt-Liga kennt der entspannte Mittelmann bereits aus seinem alten Verein. Erst vor drei Jahren stieg der Jessener SV in die Verbandsliga Süd ab. "Es ist eine starke Liga, aber ich bin motiviert, auch meinen Teil zum Ziel Klassenerhalt beizutragen", so Schäde. Dabei ist der Wohlfühlfaktor bei ihm besonders von Bedeutung: "Wichtig ist, dass das Team jetzt zusammenwächst. Dann ist man zusammen auch erfolgreich."

Blutjung aber erfahren

Ähnlich wie Alexander Schäde erging es auch Gordon Kaffenberger, der von den Youngsters des SC Magdeburg in die Ehlestadt wechselte. "Ich wollte etwas kürzer treten. Jeden Tag Training und dazu noch die Fahrerei, das wurde mir einfach zu viel und kostete auch jede Menge Zeit", nennt der 20-jährige aus Hohenwarthe die Gründe seines Wechsels. Trotz seines jungen Alters sammelte Kaffenberger bereits reichlich Erfahrung in der 3. Handballbundesliga, mit der er hofft, auch Gommern beim Ziel Klassenerhalt zu helfen. "Auch wenn ich gehört habe, dass mit dieser Mannschaft sogar ein Mittelfeldplatz möglich sein soll." Erst einmal gilt es aber die Vorbereitung zu überstehen. Wobei das für den ehemaligen SCM-Youngster kein Problem sein sollte.

Nach Kaffenberger ist Stephan Lindner der nächste Neuzugang vom SC Magdeburg. Allerdings kommt er aus der A-Jugendmannschaft und wird seine erste Saison bei den Männern absolvieren. "Ich bin gespannt, ob ich auch bei den Männern mithalten und meine Stärken ausspielen kann", so der junge Außen. Doch zuerst muss sich der vierte Neuzugang, der dem SCM zumindest in der Leichtathletik erhalten bleibt, "in die Mannschaft integrieren."

Kader noch nicht vollzählig

Damit sind die Planungen für die neue Saison jedoch noch nicht abgeschlossen. Teammanager Stefan Bußmann ist noch auf der Suche nach "ein, zwei Spielern, um unseren doch nicht ganz so großen Kader von 13 Spielern noch aufzustocken und so zu verstärken." Robert Reiske, der vom BSV Magdeburg an die Ehle wechseln sollte, hat im letzten Moment doch kalte Füße bekommen. In den nächsten Wochen jedoch noch Verstärkungen zu finden, das weiß auch Bußmann, "wird natürlich schwierig, weil die meisten Spieler bereits bei Vereinen untergekommen sind." Versuchen wird er es dennoch und mit den bisherigen Neuzugängen hat der Teammanager für eine ausgewogene aber erfahrene Mischung in Gommern gesorgt.

Der SVE hat bereits größere Herausforderungen gemeistert. "Letztes Jahr mussten wir ja sieben, acht Neuzugänge in die Mannschaft integrieren und hatten einen neuen Trainer. Dass wir unter diesen Bedingungen den Aufstieg geschafft haben, grenzt an ein Wunder", so Bußmann. Vielleicht lässt sich ja mit dem "Geist von Bredstedt" auch diesmal wieder ein kleines Wunder vollbringen und eine Mannschaft formen, die den Klassenerhalt in der Sachsen-Anhalt-Liga bewältigt.