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Fußball Aussprache statt Selbstzerfleischung

Der SV Union Heyrothsberge will im Landesliga-Heimspiel gegen Westerhausen seine Außenseiterchance nutzen.

Von Björn Richter 25.11.2016, 00:01

Heyrothsberge l Wenn der Trainer zu Einzelgesprächen bittet, befürchtet manche Spielerseele den sprichwörtlichen Gang zum Schafott. Bei den Landesliga-Fußballern des SV Union Heyrothsberge lagen die Dinge aber unter den Woche anders. Die Köpfe blieben auf dem Hals. Ja, sie gingen sogar mitunter sogar wieder ein kleines bisschen hoch. Auf einen positiven Effekt der Maßnahme hofft das Team im Heimspiel am Sonnabend (14 Uhr) gegen den SV Westerhausen.

Union-Coach Torsten Marks hat jene Mannschaft, die er im Sommer übernommen hatte, in den vergangenen Wochen kaum wiedererkannt. Aus den Auftritten gegen Germania Halberstadt II (0:8) und den VfB Ottersleben (1:2) sprach die blanke Angst. Ebendiese wollte der Trainer seit Dienstag aus den Köpfen vertreiben und hat ganz nebenbei Spieler und Kollektiv quasi noch einmal neu kennengelernt: „In den Einzelgesprächen habe ich bei den Jungs eine große Selbstkritik, aber keine Selbstzerfleischung festgestellt. Dabei hatte ich das Gefühl, dass es für manchen sehr befreiend war. In größerer Runde ging es dann noch einmal etwas komplexer zu, was das Innenleben der Mannschaft betrifft. Das war für mich sehr interessant, ein paar zusätzliche Seitenblicke zu erhalten. Alles in allem glaube ich, waren es sehr fruchtbare Gespräche, wenngleich klar ist, dass wir dadurch nicht automatisch besser Fußball spielen.“

Im anstehenden Heimspiel gegen den überragend gestarteten Aufsteiger aus dem Harz soll der Kopf die Beine allerdings auch wieder positiv bedingen statt wie zuletzt als Hemmschuh wirken. Das ist auch notwendig, denn auch wenn der SV Westerhausen zwischenzeitlich eine vier Spiele währende Sieglosserie hinlegte und erst beim 3:0 der Vorwoche gegen Uchtspringe zurück in die Spur fand, hat sich die Elf von Karsten Armes, Ex-Coach der Halberstädter Reserve, im Spitzenfeld etabliert.

Die klar vergebene Favoritenrolle könnte jedoch auch psychologischer Vorteil für die Unioner sein: „Nach unseren zuletzt gezeigten Auftritten hat natürlich niemand Angst vor uns. Beim Blick auf die Tabelle ist allen Außenstehenden klar, wie die Partie ausgeht. Aber wenn uns niemand etwas zutraut, müssen wir es uns selbst umso mehr.“

Die Kraft der positiven Gedanken kann derweil auch der verletzte Tim Rieche gut gebrauchen, wenngleich es auch gute Nachrichten vom Krankenbett gibt: „Wir haben uns sehr gefreut, dass er seine OP gut überstanden hat. Natürlich gehen an ihn nur die besten Genesungswünsche.“
Es fehlen: Tim Rieche (langzeitverletzt), Daniel Stridde (privat, fraglich); SR: Alexander Machui (Uchtspringe), Alexander Albrecht, Felix Boin