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Fußball Das schwerste Spiel der Saison

Für den SV Union Heyrothsberge liegen die Dinge gegen Landesliga-Schlusslicht Kreveser SV anders als sie scheinen.

Von Björn Richter 16.12.2016, 00:01

Heyrothsberge l In seinem Hauptberuf konnte Jean-Paul Sartre einen eher geistlosen Zeitvertreib wie den Fußball wohl nur im stillen Kämmerlein verfolgen. Was den französischen Philosophen allerdings nicht davon abhielt, darüber nachzudenken. Ein Zitat, das dem Vater des Existenzialismus zugeschrieben wird, ist etwa folgendes: „Beim Fußball verkompliziert sich alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“ Für uns Nicht-Philosophen: Die ausgereifteste Taktik nützt wenig, wenn der Kontrahent ein Mittel findet, sie zu umspielen.

Grau ist daher auch alle Theorie im Fall der Landesliga-Kicker vom SV Union Heyrothsberge. Dieser empfängt zwar am Sonnabend zum abschließenden Spiel des Jahres mit dem Kreveser SV das abgeschlagene Schlusslicht der Nord-Staffel, geht aber in der Praxis nicht davon aus, dass die Altmärker die drei Punkte mit dem Anstoß um 13 Uhr an die Gastgeber überschreiben. „Aus meiner Sicht steht uns das schwerste Spiel der Saison bevor. Schlusslicht hin oder her – Krevese hat trotz allem achtbare Ergebnisse eingefahren. Wir müssen uns vollstens fokussieren, denn natürlich kann es nur unser Ziel sein, uns mit einem Sieg Luft zu verschaffen“, outet sich Union-Trainer Torsten Marks als entfernter Vertreter des philosophischen Realismus.

Tatsächlich steht in 13 Hinrundenpartien die vernichtende Bilanz von zwei Pünktchen auf der KSV-Habenseite. Mit Ausnahme der 1:6-Pleite am 5. Spieltag in Irxleben war die Elf von Trainer Holm Hansens dabei jedoch stets alles andere als chancenlos. Als symptomatisch dürfte die 1:2-Niederlage im Heimspiel vor Wochenfrist gegen den VfB Ottersleben gelten. Nach einer 1:0-Führung (26.) lud Krevese die Rand-Magdeburger durch zwei individuelle Patzer zum Siegen ein, hatte aber auch beim letztlichen Endstand noch bis in die Schlussphase hinein Gelegenheiten, das dritte Unentschieden in Folge zu sichern.

„Natürlich wollen wir die Schwächen des Gegners ausnutzen. Dazu müssen wir aber noch mehr ins Spiel investieren als sonst. Das heißt: höherer Laufaufwand, mehr Torchancen und diese in der Endkonsequenz auch verwerten.“ Soweit also die Theorie. Zeit, sie in der Praxis anzuwenden.
Es fehlen: Tim Rieche (langzeitverletzt) – keine Information; SR: Sebastian Görmer (Dessau), Benedikt Botthof, n.n.a.; Saison 2015/16: 1:2, 0:3