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Fußball Der frühe Vogel zieht ins Achtelfinale ein

Germania Güsen bezwingt den Borussia Genthin mit 1:0 in der Kreispokal-Hauptrunde. Josef Bonitz wird zum Matchwinner.

Von Stefan Graf 04.09.2017, 23:01

Güsen/Genthin l Am Sonnabendnachmittag war rings um das Sportplatzgelände an der Heinrich-Heine-Straße Vorsicht angesagt. Angrenzende Bewohner taten gut daran, immer Mal einen Blick nach oben zu werfen - nicht wegen der aufziehenden Wolken in Halbzeit zwei, sondern aus fußballerischen Gründen. Immer wieder verließen Bälle im hohen Bogen das Spielfeld gen angrenzende Grundstücke. Aus Anwohnersicht ließ sich also schnell ableiten, dass auf dem Güsener Grün keine Fußballfeinkost dargeboten wurde. Für den gastgebenden SV Germania langte es im Landesklasse-internen Pokalduell gegen den FSV Borussia Genthin dennoch zu einem 1:0 (1:0)-Erfolg.

An dem nur mittelmäßigen Niveau hatten beide Teams Anteile. Zu selten kam gepflegtes Kurzpassspiel zur Geltung, stattdessen prägten hohe Bälle das Geschehen. Bereits 20 Minuten vor Schluss kannte die Güsener Hintermannschaft kein Pardon mehr und katapultierte jeden im Ansatz bedrohlichen Ball aus der eigenen Hälfte. „Wir haben von vornherein beschlossen, auf Nummer sicher zu gehen, wenn es brenzlig wird“, rechtfertigte SVG-Trainer Mathias Tesch die Abwehraktionen. Sein Team spürte im zweiten Durchgang schnell, dass die 1:0-Führung in Gefahr war. Das 2:0 war in dieser zumeist ausgeglichenen Partie dennoch drin. „Wir hatten unsere Konterchancen. Wenn du noch in der ersten Hälfte das 2:0 erzielst, kannst du im weiteren Verlauf ganz anders auftreten.“

So blieb Genthin stets in Schlagdistanz und agierte nach der Pause deutlich aggressiver. Spielerisch war es dennoch nicht das, was sich Detmar Gronwald vorgestellt hat. „Zu oft sind wir im ersten Durchgang hinterhergelaufen und kamen nicht zum Zug. Erst später haben wir gemerkt, dass wir nah dran waren am Ausgleich. Ich denke der zweite Durchgang ist für uns daher eine gute Grundlage für Weiteres.“ Mit Thomas Gronwald (46.) und Tobias Thiede (40.) mussten zwei wichtige Stammkräfte aufgrund kleinerer Blessuren vorzeitig vom Feld. „Das hat uns schon etwas geschwächt.“

Seiner Mannschaft konnte Gronwald in kämpferischer Hinsicht keinen Vorwurf machen. Besonders Christian Kemper zeichnete sich als Leitwolf aus, der auf der rechten Außenbahn viel ackerte und unter anderem den eingewechselten Dustin Wende in aussichtsreicher Position in Szene setzte. Wendes Direktabnahme verfehlte das Tor von SVG-Keeper Tobias Nickel nur knapp. Nach diesem Muster ergaben sich im zweiten Durchgang mindestens drei Chancen, die allerdings kläglich vergeben wurden. Viel mehr ließ die Güsener Hintermannschaft nicht zu, die sich mit dem Rest des Teams nach einem Chancenplus im ersten Durchgang, nun auf vereinzelte Nadelstiche konzentrierte - und dabei zumindest ab und an auch mal gute spielerische Ansätze zeigte.

Besonders Torsten Linnecke sei dabeierwähnt. Er schaltete sich gut ins offensive Kurzpassspiel ein und bediente Josef Bonitz - nach einer starken Einzelleistung über das halbe Spielfeld hinweg - aussichtsreich im Genthiner Strafraum. Jener Josef Bonitz durfte sich schließlich auch „Man of the Match“ nennen, da er mit seinem Lupfer die Weichen früh auf Sieg stellte (2.).

Über das Endergebnis ließ sich am Ende streiten. „Ich denke wir hatten im ersten Durchgang mehr Chancen und uns das Weiterkommen somit verdient“, meinte Tesch. Gronwald hingegen sah seine Mannschaft in der zweiten Hälfte vorn. „Die Verlängerung wäre verdient gewesen.“
Güsen: Nickel – Röwer, T. Lamprecht, Maeße, Jawid (80., Krüger), Pohl, F. Lamprecht, Schmidt (75., F. Golz), Bonitz, Linnecke, M. Golz
Genthin: Preuß – Bräse, Reinshagen, Kemper, Tschimmel, Barske, Strumpf, Dake, T. Gronwald (46., Volkholz), Thiede (40., Wende), Rähse
Tor: Josef Bonitz (2.); SR: Mario Lach (Redekin), Michael Pieper, Gerhard Herrmann; ZS: 150